06.09.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima bleibt konstant

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe blieb im August konstant im Vergleich zum Vormonat, es lag allerdings merklich unter dem Wert vor Jahresfrist. Die Geschäftsaussichten stellten sich erneut etwas weniger zuversichtlich dar, die optimistischen Stimmen waren aber weiterhin in der Überzahl. Zu ihrer aktuellen Lage äußerten sich die Firmen nun geringfügig öfter positiv. Die Auftragsreserve lag unverändert bei 4 Monaten, die Teilnehmer zeigten sich aber erkennbar seltener zufrieden mit ihren Orderbüchern. Die Geräteauslastung ging zum sechsten Mal in Folge zurück, aktuell auf 80,1% und lag damit klar unter dem Vorjahreswert (83,5%). Neueinstellungen in den nächsten drei Monaten waren im Rahmen der jüngsten Befragung deutlich seltener, aber weiterhin vielerorts vorgesehen. Im August meldeten 34,6% der Baufirmen Behinderungen ihrer Bautätigkeit (31,3% zuletzt), dies machte einen etwas höheren Anteil an Befragten aus als im August 2018 mit 32,9%. Wie auch in den vorangegangenen Monaten war der meist genannte Hinderungsgrund mit 14,3% der Arbeitskräftemangel (13% zuletzt). An zweiter Position folgte Auftragsmangel, von dem sich im Berichtsmonat 4,1% der Teilnehmer betroffen zeigten (4,4% zuletzt). Damit lag der Anteil deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. Von Auftragsstornierungen berichteten im August wieder geringfügig mehr Firmen (1,5% aktuell; 1,1% zuletzt), auch litten nun einige Teilnehmer unter Finanzierungsschwierigkeiten (0,9% aktuell; 0% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen wurde den August-Meldungen nach keine bzw. nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Die Baupreise konnten im Juli kaum angehoben werden. Aber für die kommenden drei Monate rechneten spürbar mehr Umfrageteilnehmer mit Preisgestaltungsspielräumen.

Im Hochbau verbesserte sich das Geschäftsklima im August. Die aktuelle Situation wurde wieder etwas häufiger günstig beurteilt und auch der Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung der nächsten Monate fiel erneut optimistischer aus. Im Teilbereich des öffentlichen Hochbaus zeigte sich ebenfalls ein positives Bild: die derzeitige Geschäftslage wurde so häufig positiv bewertet wie noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung. Da die Aussichten nur noch vereinzelt verhalten eingeschätzt wurden, klarte das Geschäftsklima wieder ein Stück auf. Auch im Wohnungsbau kam es zu einer Aufwärtsbewegung der wichtigsten Kennzahlen: die aktuelle Lage wurde merklich häufiger positiv beurteilt und auch die Geschäftserwartungen stellten sich optimistischer dar. Dadurch stieg der übergeordnete Klimaindikator wieder an. Im gewerblichen Hochbau hoben die weniger zuversichtlichen Geschäftserwartungen die positivere Beurteilung der aktuellen Lage auf. Insgesamt verschlechterte sich damit der übergeordnete Klimaindikator leicht. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Auftragsreserve auf 4,4 Monate an (4,3 Monate zuletzt), die Geräteauslastung nahm auf aktuell 79,5% ab, von zuletzt 80,6% (August 2018: 78,9%).

Die Urteile zur momentanen Geschäftslage im Tiefbau fielen im August erneut seltener günstig aus. Im langfristigen Vergleich kann allerdings weiterhin von einer ausgezeichneten Situation gesprochen werden. Die Geschäftsaussichten büßten ebenfalls an Optimismus ein, per saldo zeigte sich keine Firma mehr zuversichtlich. In Folge sank der übergeordnete Klimaindikator erneut. Die Geräteauslastung ging zurück auf 73,7% und lag damit klar unter dem Wert vor Jahresfrist (78,1%). Die Auftragsreserve nahm hingegen geringfügig zu auf 3,6 Monate (3,5 Monate zuletzt).

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