19.12.2014|Wohnungsbau

Wohnungsbau: Auftragslage beflügelt Branche

Die gute Stimmung im baden-württembergischen Wohnungsbau hält an. Dafür sorgen unter anderem volle Auftragsbücher und stabile Preise. Vor allem in den Metropolregionen mit hohem Wohnungsbedarf stehen in den nächsten Monaten viele Bauprojekte an. „Der Aufschwung im Wohnungsbau beflügelt die Baubranche und hat sich zu einem Stützpfeiler der Konjunktur entwickelt“, sagt Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank.

Obwohl die Wohnungsbaubranche bereits 2013 ein erfreuliches Geschäftsjahr verzeichnen konnte, hat sich die Stimmung im Vorjahresvergleich nochmals verbessert. Das Geschäftsklima, das die Einschätzung der aktuellen Lage und die Erwartungen für die Zukunft wiedergibt, liegt im November saisonbereinigt bei 8,2 Punkten. Das ist ein Anstieg um fast vier Punkte gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür ist vor allem die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage: 87 % der befragten Unternehmen beurteilen ihren Geschäftsgang derzeit als ordentlich oder besser.

Für die kommenden Monate erwarten die Wohnungsbauunternehmen mehrheitlich eine positive Entwicklung der Bautätigkeit. Der Saldo liegt saisonbereinigt bei 3,7 Punkten. Im November 2013 waren die meisten Unternehmen noch von einer deutlich schwächeren Entwicklung der Bautätigkeit ausgegangen (-17,2 Punkte). Zweieinhalb Monate dauert es im Schnitt, bis die baden-württembergischen Wohnungsbauer ihre vorhandenen Aufträge abgearbeitet haben.

Einziger Wermutstropfen für die derzeit erfolgsverwöhnte Branche: Die gute Auftragslage konzentriert sich vor allem auf die Ballungsgebiete. „Das größte Wachstum erzielen wir weiterhin in den großen Städten, problematisch dagegen ist die Lage im Ostalbkreis und im nordöstlichen Teil unseres Bundeslandes“, sagt Dieter Diener, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Die befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Baukosten in Baden-Württemberg leicht sinken werden. Der Saldo der Preis­erwartungen liegt saisonbereinigt bei -1,4 Punkten, jedes fünfte Wohnungsbauunternehmen rechnet mit mittelfristig nachlassenden Preisen. Offenbar geben die Wohnungsbauer einen Teil ihrer niedrigeren Kosten an die Kunden weiter. Die gesunkenen Rohstoff- und Energiepreise wirken sich hier positiv aus – gute Nachrichten also für alle Bauherrn.

Auch Branchenvertreter Diener geht davon aus, dass sich die Bau­wirtschaft – angetrieben vom Wohnungsbau – positiv entwickelt: „Unter dem Strich erwarten wir für dieses Jahr einen Zuwachs der Bautätigkeit von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten wird unserer Prognose nach bis Mitte nächsten Jahres leicht steigen.“

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