Verarbeitendes Gewerbe: Erwartungen weniger zurückhaltend

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich wieder leicht, weil die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate weniger zurückhaltend ausfielen. Die Exporterwartungen hingegen sanken zum dritten Mal in Folge. Die gegenwärtige Lage wurde – bei einer rückläufigen Nachfrageentwicklung ‒ abermals seltener günstig eingestuft. Parallel dazu gingen Nachfrage und Auftragsbestände zurück. Die Produktion wurde wieder etwas häufiger angehoben und die Lagerüberhänge nahmen zu. Produktionsausweitungen waren dementsprechend seltener geplant. Es wurde jedoch wieder öfter von expansiven Personalplänen berichtet.

Im Bereich der Vorleistungsgüter zeigten sich die Umfrageteilnehmer im Dezember wieder etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Gleichzeitig nahm die Skepsis hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden sechs Monaten ab, so dass der übergeordnete Klimaindikator stieg. Von den ausländischen Märkten wurden hingegen seltener neue Impulse erwartet. Die Nachfrage und auch die Auftragsbestände sanken zuletzt deutlich. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Beurteilung der Orderbücher wieder. Die Produktion wurde im Vormonat per saldo gedrosselt. Nachdem die Lagerbestände etwas gesunken waren, wurden die Produktionspläne nun ausgeweitet. Neueinstellungen waren wieder häufiger geplant.

Der Klimaindikator im Investitionsgüterbereich setzte seine seit Juni anhaltende rückläufige Entwicklung fort. Denn die Urteile zur momentanen Geschäftslage fielen deutlich weniger positiv aus als noch im Vormonat und auch der Blick auf die kommenden sechs Monate war von Skepsis geprägt. Gleichzeitig trübten sich auch die Exporterwartungen ein. Obschon die Produktion im November gedrosselt worden war, stiegen die Lagerbestände an unverkauften Fertigwaren. Dies dürfte auf die zuletzt rückläufige Nachfrage zurückzuführen sein. Da auch die Zufriedenheit mit der Auftragslage spürbar abnahm, wurden die Produktionspläne merklich nach unten korrigiert.

Im Konsumgüterbereich hingegen verbesserte sich das Klima merklich, weil die Urteile zur momentanen Geschäftslage überaus stark gestiegen sind. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen nahm der Anteil der verhaltenen Stimmen zu, auch wenn auf den ausländischen Märkten nun häufiger mit einer günstigen Entwicklung gerechnet wurde. Die Nachfrage nahm wieder Fahrt auf und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen stieg. Da jedoch auch die Lagerüberhänge zunahmen, wurden die Produktionspläne abermals weniger expansiv gestaltet. Neueinstellungen waren wieder etwas häufiger geplant.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie erholte sich nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat wieder etwas. Ursächlich hierfür waren die merklich positiveren Lageurteile. Die Exporterwartungen fielen deutlich weniger günstig aus und die Umfrageteilnehmer beurteilten ihre Geschäftsperspektiven abermals pessimistischer. Die Nachfrage gab sichtlich nach und auch die Auftragsbestände sanken vielerorts. Bei einer zuletzt gedrosselten Produktion nahmen auch die Lagerüberhänge ab. Für die kommenden Monate ist weiterhin mit Produktionsausweitungen zu rechnen, jedoch spürbar seltener als noch im Vormonat.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Geschäftsklima zum Jahresende deutlich. Nachdem die Nachfrage zuletzt rückläufig gewesen war, stieg sie aktuell wieder. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der nun merklich günstigeren Bewertung der Auftragsbücher wieder. Passend dazu verbesserte sich die aktuelle Geschäftslage deutlich und übertraf klar den Vorjahreswert. Die Lagerüberhänge sanken, obwohl die Produktion im November gedrosselt worden war. Für die kommenden Monate ist jedoch wieder häufiger mit Produktionsausweitungen zu rechnen. Dies dürfte auch daran liegen, dass die Geschäftsaussichten spürbar weniger pessimistisch bewertet wurden – obschon die Teilnehmer per saldo von den ausländischen Märkten keine neuen Impulse erwarteten. Auch die Personalpläne wurden nach oben korrigiert.

Im Papier- und Pappegewerbe sanken Nachfrage und Auftragsbestände vielerorts. Passend dazu zeigten sich die Umfrageteilnehmer merklich unzufrieden mit ihrer derzeitigen Auftragslage. Der sinkenden Nachfrage entsprechend, stiegen die Lagerüberhänge weiter, obschon die Produktion im Vormonat reduziert worden war. Ungeachtet dessen wurde die aktuelle Lage wieder positiver beurteilt, der Saldo übertraf das Vorjahresergebnis deutlich. Da sich die Geschäftserwartungen jedoch spürbar eintrübten, sank der übergeordnete Klimaindikator. Gleichzeitig rechneten die Betriebe mit einem Rückgang ihrer Ausfuhrtätigkeit. Dementsprechend ist für die kommenden Monate per saldo mit einer Senkung der Produktion zu rechnen.

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe trübte sich im Dezember wieder ein. Zwar waren die Umfrageteilnehmer nun zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage, hinsichtlich der Geschäftsperspektiven gewannen jedoch die negativen Stimmen die Oberhand. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, blieben aber im negativen Bereich. Die Nachfrage stieg zuletzt wieder, auf die Auftragsbestände wirkte sich dies aber nicht positiv aus. Die Unternehmen waren sogar unzufriedener mit diesen. Die Produktion wurde häufiger gesenkt und auch für die kommenden Monate waren Ausweitungen nur vereinzelt geplant. Analog dazu dürfte die Mitarbeiterzahl in den kommenden Monaten eher reduziert werden.  

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen trübte sich die Nachfragesituation zum Jahresende weiter ein und die Auftragsbestände sanken. Dementsprechend fielen auch die Urteile zur aktuellen Geschäftslage – auf weiterhin hohem Niveau – etwas ungünstiger aus. Da die Geschäftsperspektiven bei gesunkenen Exporterwartungen ebenfalls nachgaben, kühlte sich auch das Geschäftsklima abermals ab. Die Produktion war im Vormonat per saldo gesenkt worden, für die kommenden Monate waren jedoch wieder etwas häufiger Produktionsausweitungen geplant. Analog dazu wurden auch die Beschäftigtenpläne ausgeweitet.

Die aktuelle Geschäftslage im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen wurde abermals deutlich weniger günstig beurteilt, was auch auf die gesunkene Nachfrage zurückzuführen sein dürfte. Die Exporterwartungen der befragten Unternehmen fielen seltener günstig aus, der Saldo blieb aber oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Gleichzeitig wurden auch die Geschäftsperspektiven ungünstiger bewertet und waren nun von Skepsis gekennzeichnet. Produktionsausweitungen waren dennoch vielerorts geplant, wenn auch etwas seltener als im Vormonat. Neueinstellungen planten die Teilnehmer dabei wieder häufiger.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen blieb das Klima im Berichtsmonat unverändert günstig. Obschon Nachfrage und Auftragsbestände per saldo deutlich sanken, waren die Umfrageteilnehmer gleichbleibend zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Auch die Beurteilung der Orderbücher fiel weniger günstig aus, wenngleich der Saldo deutlich oberhalb des langfristigen Mittelwerts verharrte. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate blieben die Betriebe unverändert skeptisch, wohl auch, weil auf den ausländischen Märkten spürbar weniger Wachstumspotenziale ausgemacht wurden als noch im Vormonat. Die Lagerüberhänge sanken unter das branchenübliche Niveau, die Produktionspläne waren dennoch seltener auf Expansion ausgerichtet.  

Die Exporterwartungen im Maschinenbau gaben merklich nach und der Saldo fiel unter das langjährige Mittel. Passend dazu blickten die Unternehmen verhaltener auf ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Obwohl die Nachfrage den aktuellen Umfrageergebnissen zufolge vielerorts sank, beurteilten die Teilnehmer ihre aktuelle Geschäftslage im Dezember minimal positiver. Dies wurde durch die gesunkenen Erwartungen jedoch überkompensiert, so dass der Klimaindikator weiter nachgab. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen fiel etwas weniger günstig aus als noch im Vormonat. Bei gesunkenen Lagerbeständen wurden die Produktionspläne wieder etwas ausgeweitet. Neueinstellungen waren ebenfalls häufiger geplant.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen wurden die zuletzt verhaltenen Geschäftsperspektiven von einer merklich positiveren Haltung abgelöst. Wobei die befragten Betriebe auf den ausländischen Märkten spürbar seltener Wachstumschancen ausmachten. Die Nachfrage sank per saldo und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm ab. Dazu passend gaben die Urteile zur gegenwärtigen Lage deutlich nach, wobei der Saldo immer noch auf einem sehr hohen Niveau blieb. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima nach dem Rückgang vom Vormonat wieder leicht. Der gesunkenen Nachfrage entsprechend stiegen die Lagerüberhänge deutlich über das branchenübliche Niveau. Dementsprechend berichteten abermals mehr Firmen von einer geplanten Drosselung der Produktion.

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