08.12.2016|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Goldene Geschäftsaussichten

Der Rekordwert des Geschäftsklimaindikators im Bauhauptgewerbe vom Oktober konnte aktuell noch weiter gesteigert werden. Ursächlich hierfür waren die abermals positiveren Zukunftsaussichten der Baufirmen. Der Saldo der Geschäftserwartungen erreichte den höchsten Wert seit dem Bestehen der Zeitreihe. Die aktuelle Lage wurde etwas weniger günstig bewertet, war per saldo aber immer noch besser als vor Jahresfrist. Dabei gaben aktuell deutlich mehr Teilnehmer an, unter Bautätigkeitsbehinderungen zu leiden als noch vor einem Jahr. Der Anteil lag mit 24% genau 10 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die beiden meistgenannten Punkte waren Auftragsmangel (11%; November 15: 5%) und Arbeitskräftemangel (10%; November 15: 5%). Witterungseinflüsse spielten, genauso wie vor einem Jahr, kaum eine Rolle (2%; November 15: 2%). Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm weiter zu und auch die Auftragsreserve stieg auf 3,9 Monate. Die Geräteauslastung konnte dabei konstant bei 76% gehalten werden (November 15: 76%). Gemäß der Umfrageergebnisse stiegen die Bauleistungspreise zuletzt wieder etwas schneller und auch für die kommenden Monate sahen die Firmen erneut größere Preisanhebungsspielräume.

Der Geschäftsklimaindikator im Hochbau stieg erneut und erreichte damit den höchsten Wert seit Januar 1991. Während die Urteile zur derzeitigen Lage beinahe identisch mit den Oktober-Werten waren, verbesserten sich die Geschäftsaussichten deutlich. Der Auftragsbestand wuchs auf 4,3 Monate an (November 15: 3,2 Monate), was vor allem an einem spürbaren Zuwachs im Wohnungsbau lag. Gleichzeitig konnte die Kapazitätsauslastung gegenüber dem Vormonat um einen Prozentpunkt auf 77% gesteigert werden, was exakt dem Vorjahreswert entspricht. Innerhalb der Subkategorien zeigte sich ein heterogenes Bild: Im öffentlichen Hochbau einerseits veränderte sich das Klima nicht, da sich günstigere Lageurteile und weniger günstige Zukunftsaussichten die Waage hielten. Im gewerblichen Hochbau andererseits waren die Geschäftsperspektiven unverändert optimistisch, jedoch gaben die Lageurteile merklich nach. Insgesamt fiel der Geschäftsklimaindikator. Im Wohnungsbau hingegen verbesserte sich die momentane Geschäftslage auf hohem Niveau erneut. Darüber hinaus erwarteten die Firmen abermals häufiger Geschäftszuwächse in den kommenden Monaten. Der Klimaindikator erreichte dadurch den höchsten Wert seit dem Bestehen der Zeitreihe.

Im Tiefbau verbesserte sich das Geschäftsklima wieder. Zwar waren die befragten Firmen zum dritten Mal in Folge weniger zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, dafür wurde aber wieder öfter mit Zuversicht auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten geblickt. Die Kapazitätsauslastung blieb ‒ trotz eines Rückgangs der Auftragsreserve auf 3,0 Monate (November 15: 2,7 Monate) ‒ unverändert bei 75% (November 15: 75%). 

 

 

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