Verarbeitendes Gewerbe: Dynamische Nachfrage

Bei einer nochmals schwungvolleren Nachfrage konnte der Lageindikator im Verarbeitenden Gewerbe den herausragend guten Vormonatswert halten. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm weiter zu und die Kapazitätsauslastung lag mit 88,1% sichtlich über dem Vorjahreswert (86,2%). Die Bestände an Fertigwaren konnten wieder ausgeweitet werden, weshalb die Produktionspläne nicht mehr ganz so expansiv ausfielen wie im Vormonat. Trotz weiterhin sehr günstiger Exportaussichten, war der Blick auf die kommenden Monate nicht mehr ganz so optimistisch wie im Vormonat. Insgesamt sank der Geschäftsklimaindikator leicht.

Im Bereich der Vorleistungsgüter sank der Klimaindikator ebenfalls aufgrund der weniger ausgeprägten Zuversicht hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden Monaten. Auf den ausländischen Märkten wurden zwar weiterhin mit Zuwächsen gerechnet, der Saldo sank aber im Vergleich zum Vormonat. Die Nachfrage nahm erneut mehr Fahrt auf und auch die Kapazitätsauslastung war mit 87,7% sichtlich höher als vor Jahresfrist (85,8%). Dabei konnte die Auftragsreserve ebenfalls gesteigert werden (3,0 Monate, Oktober 2016: 2,7 Monate). Die Urteile zur aktuellen Lage fielen genauso positiv aus wie im September. Die Lagerüberhänge sanken wieder und die Produktionspläne blieben unverändert expansiv.

Auch im Bereich der Investitionsgüter konnte der Lageindikator seinen Spitzenwert halten. Dazu trug auch die günstige Entwicklung bei den Auftragseingängen und -beständen bei. Mit 89,0% konnte die Kapazitätsauslastung ebenfalls spürbar verbessert werden (Oktober 2016: 86,5%). Gleichzeitig stieg der Auftragsbestand auf 3,6 Monate (Oktober 2016: 3,2 Monate). Da die Lagerbestände wieder aufgefüllt werden konnten, wurden die Produktionspläne etwas weniger expansiv gestaltet. Die Absatzpotenziale auf den ausländischen Märkten wurden zwar etwas weniger günstig bewertet, insgesamt nahm die Zuversicht hinsichtlich der kommenden Entwicklung jedoch weiter zu, so dass sich auch das Geschäftsklima verbesserte.

Im Bereich der Konsumgüter sank der Klimaindikator. Obwohl sich die befragten Unternehmen überaus zufrieden mit ihren Auftragsbeständen zeigten, fielen die Urteile zur momentanen Lage weniger günstig aus, als in den Monaten zuvor. Die Kapazitätsauslastung sank auf 85,1% (Oktober 2016: 85,4%). Geschäftszuwächse wurden für die kommenden Monate nur mehr vereinzelt erwartet, auch wenn vom Auslandsgeschäft wieder häufiger mit neuen Impulsen gerechnet wurde. Bei zu geringen Beständen an Fertigwaren, dürfte die Produktion wieder ausgeweitet werden.

Branchenentwicklung: In der Chemiebranche sank der Geschäftsklimaindikator wieder, weil die befragten Unternehmen sowohl mit ihrer momentanen Geschäftslage als auch mit ihren Geschäftsperspektiven weniger zufrieden waren – obwohl auf den ausländischen Märkten neue Wachstumschancen ausgemacht wurden. Die Beurteilung der Auftragsbestände fiel zwar weiterhin sehr gut aus, gab im Vergleich zum Vormonat aber sichtlich nach. Bei einer guten Kapazitätsauslastung von 85,5% (Oktober 2016: 83,8%), sank die Auftragsreserve mit 1,4 Monaten im Vergleich zum Vorquartal, blieb jedoch sichtlich über dem Vorjahreswert (Oktober 2016: 1,0 Monate). Die Lagerüberhänge stiegen und die Produktion dürfte dementsprechend seltener ausgeweitet werden.

Das Geschäftsklima in der Gummi- und Kunststoffwarenbranche verharrte auf dem hohen Vormonatswert. Die Nachfrage verlor deutlich an Schwung und die Umfrageteilnehmer bewerteten ihre aktuelle Lage zurückhaltender, der Saldo lag jedoch weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Mit 86,1% war die Kapazitätsauslastung sichtlich höher als vor einem Jahr (82,1%). Die Auftragsreserve stieg dabei ebenfalls (3,6 Monate; Oktober 2016: 2,9 Monate). Da die Lagerüberhänge wieder sanken, wurden die Produktionspläne ausgeweitet. Die Exporterwartungen wurden weiterhin günstig eingestuft, auch wenn der Saldo im Vergleich zum Vormonat nachgab. Für die kommenden Monate wurde merklich häufiger mit Zuwächsen gerechnet.

Die Unternehmen aus dem Papier- und Pappegewerbe zeigten sich erneut zufriedener mit ihren Auftragsbeständen. Dennoch war die Kapazitätsauslastung merklich geringer als vor Jahresfrist (86,9%; Oktober 2016: 92,8%). Die Auftragsreserve entsprach mit 1,5 Monaten in etwa dem Vorjahreswert (1,4 Monate). Die aktuelle Geschäftslage wurde nicht mehr ganz so günstig bewertet wie zuletzt. Die Geschäftserwartungen gaben ebenfalls nach, es wurde aber weiterhin mit Zuwächsen, auch auf den ausländischen Märkten, gerechnet. Das Geschäftsklima verschlechterte dementsprechend ebenfalls, der Wert blieb aber deutlich über dem langfristigen Mittelwert.

Der Klimaindikator im Druckgewerbe drehte wieder in den positiven Bereich. Ursächlich hierfür waren die, dank einer positiven Nachfrageentwicklung, merklich günstigeren Lageurteile. Die Kapazitätsauslastung fiel mit 83,0% ebenfalls höher aus als vor Jahresfrist (81,0%). Die Bestände an Fertigwaren konnten gesteigert werden, befanden sich aber weiterhin auf einem für die Branche niedrigen Niveau. Analog dazu soll die Produktion weiter ausgeweitet werden, per saldo aber weniger häufig als zuletzt. Geschäftszuwächse wurden für das kommende Halbjahr nur selten erwartet, auch wenn auf den ausländischen Märkten neue Absatzmöglichkeiten gesehen wurden.

Der Lageindikator im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen konnte den Spitzenwert vom Vormonat nicht ganz halten. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich überaus zufrieden mit ihren Auftragsbeständen, was sich auch in einer Kapazitätsauslastung von 88,0% zeigte (Oktober 2016: 82,9%). Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden weiter angehoben. Die Geschäftsaussichten fielen, ebenso wie die Exporterwartungen weniger positiv aus als im Vormonat. Beide Indikatoren blieben aber per saldo weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Dementsprechend fiel das Geschäftsklima weniger positiv aus.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima, da die Umfrageteilnehmer ‒ trotz weniger zuversichtlicher Exporterwartungen ‒ wieder optimistischer auf das kommende Halbjahr blickten. Der günstigen Erwartungslage entsprechend, wurden auch die Produktionspläne angehoben. Die Kapazitätsauslastung lag mit 85,0% deutlich unter den 87,1% vom Vorjahr. Die Beurteilung der Auftragsbestände fiel genauso gut aus wie zuletzt und auch mit der derzeitigen Geschäftslage waren die Unternehmen unverändert zufrieden. Somit verbesserte sich das Geschäftsklima insgesamt.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verschlechterte sich das Klima auf hohem Niveau. Die Nachfrage verlangsamte sich zwar, die befragten Unternehmen waren per saldo aber weiterhin zufrieden mit ihren Auftragsbüchern. Mit 90,4% lag die Kapazitätsauslastung deutlich über dem Vorjahreswert von 86,8%. Die Auftragsbestände entsprachen dabei mit 2,7 Monaten in etwa dem Vorjahr (2,6 Monate). Mit der momentanen Geschäftslage waren die Unternehmen weiterhin zufrieden, der Saldo verfehlte das sehr gute Ergebnis vom Vormonat nur knapp. Die Exporterwartungen gaben deutlich nach und auch die allgemeinen Geschäftsaussichten verschlechterten sich spürbar, Zuwächse wurden nur mehr vereinzelt erwartet. Passend zu den verhaltenen Zukunftsaussichten wurden die Produktionspläne merklich weniger expansiv gestaltet.

Das Geschäftsklima im Maschinenbau verbesserte sich, weil die ohnehin schon sehr guten Urteile zur aktuellen Lage ‒ vor dem Hintergrund einer sehr guten Auftragssituation ‒ erneut zulegen konnten. Die Auftragsreserve verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 4,4 Monate (Oktober 2016: 3,7 Monate). Gleichzeitig stieg die Kapazitätsauslastung auf 87,9% (Oktober 2016: 86,0%). Auf die weitere Entwicklung in den kommenden Monaten blickten die Umfrageteilnehmer unverändert zuversichtlich, auch wenn merklich seltener mit einem Ansteigen der Ausfuhrtätigkeit gerechnet wurde. Die Lagerüberhänge stiegen zwar, waren aber weiterhin relativ niedrig, dementsprechend dürfte die Produktion in den nächsten Monaten öfter angehoben werden.

Die Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen legte zuletzt zu. Dies spiegelte sich auch in der überaus günstigen Beurteilung der Auftragsbestände. Die Auftragsreserve sank zwar im Vergleich zum Vorjahr minimal, die Kapazitätsauslastung hingegen übertraf mit 93,2% den Vorjahreswert deutlich (Oktober 2016: 87,7%). Passend dazu fielen auch die Urteile zur derzeitigen Geschäftslage erneut positiver aus. Auch wenn im Exportgeschäft wieder häufiger mit Zuwächsen gerechnet wird, blickten die Umfrageteilnehmer weniger zuversichtlich auf das kommende Halbjahr. Dazu passend wurden die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet als zuletzt.

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