Verarbeitendes Gewerbe: Gestiegene Exporterwartungen

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich wieder. Die Testteilnehmer zeigten sich zufriedener mit ihrer momentanen Lage. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven nahm die Skepsis weiter ab. Die Exporterwartungen blieben dabei unverändert optimistisch. Obwohl sich die Unternehmen zufriedener mit ihrem Auftragsbestand zeigten, waren die Produktionspläne nur mehr leicht expansiv. 

Im Vorleistungsgütergewerbe stieg der Klimaindikator zum dritten Mal in Folge. Die aktuelle Lage wurde günstiger eingestuft als im Vormonat und der Saldenwert lag deutlich über dem langjährigen Mittel. Die Urteile zur zukünftigen Geschäftsentwicklung waren weniger zurückhaltend als zuvor, die befragten Firmen erwarteten aber weiterhin keine positive Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Auf den ausländischen Märkten wurde wieder etwas mehr Wachstumspotential gesehen. Die Testeilnehmer zeigten sich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand und die Produktion soll in der nächsten Zeit ausgeweitet werden.

Im Investitionsgütergewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima, weil beide Teilindikatoren stiegen. Die Lageurteile bewegten sich auf einem anhaltend hohen Niveau, lagen aber deutlich unter dem Vorjahreswert. Die Einschätzungen zur Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr wurden zwar erneut nach oben korrigiert, die Unternehmen gingen aber weiterhin von einer negativen Entwicklung aus. Im Auslandsgeschäft wurden etwas mehr Wachstumschancen gesehen. Die Nachfrage war spürbar rückläufig, dementsprechend soll die Produktion in den kommenden Monaten gedrosselt werden. 

Im Bereich der Konsumgüter erholte sich das Geschäftsklima wieder. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich überaus zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage und auch ihre Geschäftsaussichten waren von Optimismus geprägt. Die Exporterwartungen verbesserten sich abermals; die deutliche Mehrheit der Befragten erwartete Geschäftszuwächse im Auslandsgeschäft. Dank eines noch stärkeren Zuwachses an Auftragsbeständen waren die Unternehmen so zufrieden mit ihrem Auftragsbestand wie seit November 2015 nicht mehr. Laut der Umfrageergebnisse planen viele Firmen weitere Neueinstellungen.

Branchenentwicklung: Der Klimaindikator in der chemischen Industrie stieg an und lag deutlich über dem Vorjahreswert. Die Firmen waren mit ihrer momentanen Geschäftssituation zufriedener und auch auf die kommenden Monate blickten sie zuversichtlicher. Die Exporterwartungen ließen nach, es wurde aber weiterhin eine sehr dynamische Entwicklung an den ausländischen Märkten erwartet. Die Nachfrage ging spürbar zurück, war aber weiterhin schwungvoll. Dementsprechend war die Produktion weiterhin expansiv ausgerichtet. Die Beschäftigtenpläne deuteten darauf hin, dass nochmals mehr Firmen einen zusätzlichen Personalbedarf hatten.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Geschäftsklima wieder. Die Lage wurde erneut etwas weniger günstig eingestuft, dennoch lag der Saldenwert deutlich über dem langjährigen Mittel. Trotz nachlassender Zuversicht mit Blick auf die Entwicklung der ausländischen Märkte, waren die Umfrageteilnehmer wieder deutlich optimistischer hinsichtlich ihrer Geschäftsperspektiven. Die Nachfrage verlor spürbar Fahrt, die Produktion soll dementsprechend sichtlich langsamer ausgeweitet werden. 

Im Papier- und Pappegewerbe klarte das Geschäftsklima weiter auf, so dass der Indikatorwert nun über dem langfristigen Durchschnitt lag. Ursächlich hierfür war die hervorragende Stimmung bei den Unternehmen. Der Auftragseingang verlangsamte sich, war aber weiterhin positiv. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung machte sich jedoch spürbarer Pessimismus breit, obwohl etwas stärkere Wachstumsimpulse aus dem Ausland erwartet wurden. Die Produktion soll weniger stark ausgeweitet werden. Die Personalpläne deuteten auf einen geplanten Abbau von Mitarbeitern hin. 

Das Klima im Bereich der Druckerzeugnisse hellte sich ebenfalls auf; positive und negative Stimmen hielten sich die Waage. Die Unternehmen waren weniger unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftssituation. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung machte sich leichter Optimismus breit, obwohl weiterhin ein Rückgang der Auslandsgeschäfte erwartet wurde. Die Produktion soll seltener gedrosselt werden. Für die nächste Zeit wurden Preisrückgänge erwartet. 

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen drehte das Geschäftsklima deutlich in den positiven Bereich. Die Testteilnehmer waren merklich zufriedener mit ihrer momentanen Situation und auch hinsichtlich ihrer Geschäftsentwicklung nahm die Zurückhaltung weiter ab. Vom Auslandsgeschäft wurden wieder leichte Impulse erwartet. Bei einem besseren Auftragsbestand wollen etwas weniger Firmen die Produktion weiter drosseln.

Nach dem Dämpfer vom Vormonat verbesserte sich das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen wieder. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage wieder günstiger ein und die Skepsis ‒ sowohl bei den Geschäftserwartungen als auch bei den Exporterwartungen ‒ nahm merklich ab. Der Auftragsbestand wurde spürbar günstiger beurteilt. Bei durchschnittlich gefüllten Fertigwarenlagern soll die Produktion weiterhin gesenkt werden.

Das Geschäftsklima unter den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen blieb unverändert. Während die Urteile zur aktuellen Lage etwas nachließen, drehten die Perspektiven leicht in den positiven Bereich. Insbesondere vom Auslandsgeschäft wurden wieder mehr neue Impulse erwartet. Bei niedrigen Lagerüberhängen wurden die Produktionspläne ausgeweitet. Den Umfrageergebnissen zufolge, erwarteten die befragten Firmen Preisanstiege in der nächsten Zeit.

Im Maschinenbau stieg der Klimaindikator erneut. Die Testeilnehmer zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage, der Saldenwert lag unter dem Vorjahreswert aber über dem langfristigen Durchschnitt. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven nahm die pessimistische Haltung weiter ab. Auf den ausländischen Märkten wurden wieder leichte Wachstumschancen gesehen. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm zu; die Produktionspläne wurden zwar angehoben, waren aber weiterhin negativ.

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile gab der Klimaindikator erneut nach. Die derzeitige Geschäftslage wurde abermals zurückhaltender eingestuft. Obwohl der Saldenwert noch sichtlich über dem langfristigen Durchschnitt lag, betrug er nur mehr rund 40% des Vorjahreswertes. Die Nachfrage ging zuletzt deutlich zurück. Die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr trübten sich weiter ein und waren auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2013. Auch die erwarteten Absatzchancen auf ausländischen Märkten ließen deutlich nach und fielen in den negativen Bereich. Dementsprechend sollte – trotz niedrigerer Lagerüberhänge – die Produktion gedrosselt werden.

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