Verarbeitendes Gewerbe: Gestiegene Produktionspläne

Der Geschäftsklimaindikator im Verarbeitenden Gewerbe konnte das Ergebnis vom Vormonat nicht halten, weil die befragten Unternehmen mit ihrer gegenwärtigen Situation etwas weniger zufrieden waren und seltener Wachstumsspielräume für die kommenden Monate ausmachen konnten. Dabei blieben die Exporterwartungen beinahe unverändert günstig. Mit den Auftragsbeständen waren die Unternehmen weiterhin zufrieden, auch wenn der zugehörige Saldo sank. Die Produktion konnte zuletzt deutlich angehoben werden, was sich ebenfalls in der hohen Kapazitätsauslastung von 90,0% widerspiegelte. Bei gestiegenen Lagerüberhängen ist für die kommenden Monate mit weiteren Produktionsanhebungen zu rechnen.

Im Vorleistungsgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima geringfügig. Ursächlich hierfür waren die günstigeren Einschätzungen zur derzeitigen Geschäftslage. Obwohl die Exporterwartungen wieder günstiger ausfielen, wurden die Geschäftsperspektiven abermals weniger positiv bewertet. Die Auftragsbestände hingegen wurden wieder günstiger beurteilt, auch wenn die Auftragsreserve im Vergleich zum Vorquartal gesunken war. Die Lagerüberhänge sind zum dritten Mal in Folge gestiegen, blieben aber unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Die Kapazitätsauslastung ist im Vergleich zum vorangegangen Quartal gesunken, worauf die Umfrageteilnehmer mit gestiegenen Produktionsplänen reagierten.

Im Investitionsgüterbereich kühlte sich das Klima ebenfalls aufgrund weniger günstiger Lageurteile minimal ab. Die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr verbesserten sich, waren aber weiterhin insgesamt von Zurückhaltung gekennzeichnet. Von den ausländischen Märkten wurden weniger neue Impulse erwartet. Die Nachfrage verlor an Schwung und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm sichtlich ab. Dabei war die Auftragsreserve mit 3,9 Monaten höher als vor Jahresfrist bei einer gleichzeitig ebenfalls gestiegenen Kapazitätsauslastung. Es ist davon auszugehen, dass die Produktion in den kommenden Monaten wieder häufiger angehoben werden dürfte.

Das Geschäftsklima im Konsumgüterbereich trübte sich merklich ein, insbesondere aufgrund deutlich weniger optimistischer Geschäftsperspektiven. Aber auch die Urteile zur aktuellen Lage fielen etwas weniger günstig aus. Die Nachfrage zog zwar wieder an, in der Beurteilung der Auftragsbestände spiegelte sich dies jedoch noch nicht wider. Obwohl die Lagerüberhänge stiegen, verharrten sie auf einem für den Bereich sehr niedrigen Niveau. Die Produktion war bereits im Vormonat spürbar gestiegen, für die kommenden drei Monate wurden darüber hinaus noch weitere Anhebungen geplant. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass von den ausländischen Märkten wieder vermehrt mit neuen Impulsen gerechnet wurde. Mit 89,1% entsprach die Kapazitätsauslastung dem Vorjahreswert, bei gleichzeitig größerer Auftragsreserve.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie verbesserte sich das Geschäftsklima, weil die Unternehmen – angetrieben von herausragenden Exporterwartungen – abermals zuversichtlicher auf das kommende halbe Jahr blickten. Mit der gegenwärtigen Geschäftssituation waren die Umfrageteilnehmer hingegen etwas weniger zufrieden. Die Nachfrage stieg zuletzt deutlich und die Urteile zum Auftragsbestand fielen positiver aus. Allerdings lag die Kapazitätsauslastung mit 84,7% merklich unterhalb des Vorjahreswerts – jedoch bei einer etwas höheren Auftragsreserve. Obwohl die Lagerüberhänge auf einem für diese Branche sehr hohen Niveau waren, ist für die kommenden drei Monate spürbar häufiger mit Produktionsanhebungen zu rechnen.

Der Klimaindikator im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren sank leicht. Die Urteile zur momentanen Geschäftslage verbesserten sich zwar etwas, die Umfrageteilnehmer blickten aber weniger zuversichtlich auf die kommende Geschäftsentwicklung. Auch auf den ausländischen Märkten wurden weniger Wachstumspotenziale ausgemacht. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm ab und die Lagerüberhänge sanken. Gleichzeitig verfehlte die Kapazitätsauslastung das Vorjahresergebnis deutlich, so dass Produktionsausweitungen wieder häufiger geplant waren.

Das Geschäftsklima im Papier- und Pappegewerbe trübte sich weiter ein. Die Umfrageteilnehmer bewerteten nicht nur ihre momentane Geschäftssituation erneut weniger günstig, sondern auch die zuletzt positiven Geschäftsaussichten waren nun von spürbarem Pessimismus gekennzeichnet. Auch beim Auslandsgeschäft wird per saldo mit Rückgängen gerechnet. Die Nachfrage und die Auftragsbestände sanken erneut. Die Kapazitätsauslastung lag jedoch bei 89,7% und damit deutlich oberhalb des Vorjahreswertes. Die Produktion dürfte, trotz größtenteils geräumter Lagerbestände, in den kommenden Monaten sinken.

Im Druckgewerbe stieg der Klimaindikator und entsprach damit genau dem langfristigen Mittelwert. Ursächlich für den Rückgang waren die, trotz eines spürbaren Nachfragezuwachses, merklich gesunkenen Lageeinschätzungen. Die Urteile zu den Geschäftsperspektiven verbesserten sich deutlich, blieben aber im negativen Bereich. Auf den ausländischen Märkten erwarteten die Umfrageteilnehmer per saldo Geschäftsabschwächungen. Mit 84,0% war die Kapazitätsauslastung mehr als zwei Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. Für die kommenden Monate ist jedoch wieder vermehrt mit Produktionsanhebungen zu rechnen.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen erklomm der Lageindikator einen neuen Rekordwert. Da die Umfrageteilnehmer gleichzeitig spürbar optimistischer auf die kommenden sechs Monate blickten, verbesserte sich auch das Geschäftsklima deutlich. Von den ausländischen Märkten wurden ebenfalls häufiger neue Impulse erwartet. Die Nachfrage zog wieder an und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm sichtlich zu. Die Produktion stieg in den beiden vorangegangenen Monaten merklich und die Kapazitätsauslastung lag zuletzt bei hohen 90,5%. In den kommenden drei Monaten dürfte die Produktion weiter angehoben werden.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen bewerteten 81,8% der Befragten ihre gegenwärtige Geschäftslage als „gut“, weshalb der Indikator einen neuen Höchststand erreichte. Insgesamt kühlte sich das Klima jedoch ab, da die Geschäftsaussichten spürbar weniger optimistisch ausfielen. Die Exporterwartungen blieben zwar günstig, sind aber im Vergleich zum Vormonat merklich zurückgegangen. Mit den Auftragsbeständen waren die Umfrageteilnehmer weiterhin sehr zufrieden, wenngleich der Saldo das sehr gute Ergebnis vom Vormonat nicht halten konnte. Mit 4,3 Monaten war die Auftragsreserve deutlich höher als vor Jahresfrist. Gleichzeitig konnte auch die Kapazitätsauslastung im Vergleich zum Vorjahr spürbar angehoben werden. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden zum fünften Mal in Folge angehoben, was auch an den vielerorts geräumten Lagerbeständen liegen dürfte. Passend dazu sind weiterhin Neueinstellungen geplant.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sank der Klimaindikator deutlich. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage befanden sich zwar weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr ging der Saldo jedoch merklich zurück. Obwohl die Unternehmen mit einem Ansteigen der Ausfuhrtätigkeit rechneten, waren sie hinsichtlich ihrer Geschäftsperspektiven spürbar weniger zuversichtlich als noch im September. Die Nachfrage sank, was sich auch in gestiegenen Lagerüberhängen zeigte. Die Urteile zum Auftragsbestand können weiterhin als sehr gut angesehen werden, wenngleich der Saldo erneut leicht sank. Mit 90,1% verfehlte die Kapazitätsauslastung das Vorjahresergebnis zwar sichtlich, die Auftragsreserve war dafür aber merklich höher als vor einem Jahr. In den kommenden Monaten dürfte es jedoch wieder häufiger Produktionsanhebungen geben, die entsprechenden Pläne wurden nach oben revidiert.

Im Maschinenbau verbesserte sich das Geschäftsklima nach dem Rückgang vom Vormonat wieder, weil die Unternehmen deutlich zuversichtlicher auf die kommenden sechs Monate blickten, obgleich von den ausländischen Märkten weniger neue Impulse erwartet wurden. Die aktuelle Geschäftslage hingegen wurde weniger günstig eingestuft. Die Produktion konnte zuletzt häufiger angehoben werden und die Kapazitätsauslastung lag mit 90,6% merklich über dem Vorjahreswert bei beinahe gleichen Auftragsreserven. Obwohl die Lagerbestände gesunken sind, wurden die Produktionspläne nach unten korrigiert. Passend dazu waren auch Neueinstellungen seltener geplant.

Auf sehr hohem Niveau sanken die Lageurteile im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen. Per saldo rechneten die Umfrageteilnehmer mit Geschäftsrückgängen auf den ausländischen Märkten und auch die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr waren von Zurückhaltung gekennzeichnet. Entsprechend gab der übergeordnete Klimaindikator nach. Auch die Nachfrage verlor spürbar an Schwung und die Unternehmen zeigten sich unzufrieden mit ihren Auftragsbeständen. Die Kapazitätsauslastung war mit 94,2% deutlich höher als vor einem Jahr. Bei für diese Branche weiterhin sehr hohen Lagerüberhängen waren jedoch Produktionssenkungen für die kommenden Monate geplant, wenn auch weniger häufig als zuletzt. Die Beschäftigtenpläne wurden passend dazu nach unten korrigiert.

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