07.05.2013|Einzelhandel

Einzelhandel: Schwächephase hält an

Die Einzelhändler in Baden-Württemberg schauen etwas weniger skeptisch in die Zukunft als in den vergangenen Monaten. Das Geschäftsklima der Branche hat sich geringfügig verbessert. Lag der Wert im März noch bei -25,0 Punkten, wird er nun mit -22,3 Punkten angegeben. Während im Vormonat die Erwartungen an die Geschäftslage für die kommenden sechs Monate mit -31,9 Punkten beziffert wurden, hat sich Wert im April auf -25,7 Punkte leicht verbessert.

Der Einzelhandel ist traditionell stark abhängig vom Konsumentenverhalten. Derzeit schöpfen die Betriebe des Landes sehr vorsichtig Hoffnung auf bessere Monate: Die L-Bank-Indizes, die das Geschäftsklima der gewerblichen Wirtschaft und das Konjunkturklima der Verbraucher im Land abbilden, steigen tendenziell an.

Die baden-württembergische Handelsbranche geht ähnlich wie der Zentralverband trotzdem aber nur von einem nominalen Umsatzplus von einem Prozent für 2013 aus. Begründet wird dies mit einem schwierig verlaufenden Jahresanfang, insbesondere der Textilhandel litt unter dem harten Winter. Mit mehr Zuversicht schauen die Teilbranchen Mode, Möbel, Lebensmittel und Bau- und Heimwerkermärkte in die nahe Zukunft.

Euphorie ist allerdings derzeit fehl am Platz. Der Handel gilt grundsätzlich im Gegensatz zu anderen Branchen wie dem Maschinenbau nicht als Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Das untermauert beispielhaft auch die Statistik „Erwartungen an die Bestelltätigkeit“. Der Parameter ist in den vergangenen zwölf Monaten immer negativ gewesen. Aktuell wird der Wert mit -40,2 Punkten angegeben (März: -31,6).

Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg, skizziert die Wechselwirkungen der beiden Branchen so: „Wenn die Autobranche einen Schnupfen hat, dann haben wir eine dicke Erkältung.“

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