Verarbeitendes Gewerbe: Klima kühlt sich ab

Im Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima weiter ab und unterschritt den Vorjahreswert deutlich. Zwar bewertete weiterhin mehr als die Hälfte der Befragten die gegenwärtige Lage als gut, der Saldo sank jedoch erneut. Vor dem Hintergrund gesunkener Exporterwartungen nahm die Zahl der negativen Stimmen mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten zu. Obwohl die Nachfrage zuletzt wieder anzog, zeigten sich die befragten Firmen weniger zufrieden mit ihren Auftragsbeständen. Die Lagerüberhänge stiegen den siebten Monat in Folge. Passend dazu wurde die Produktion im Vormonat seltener angehoben und auch für die kommenden Monate wurden die Produktionspläne nach unten korrigiert. Neueinstellungen waren ebenfalls seltener geplant als noch im Oktober.

Im Bereich der Vorleistungsgüter sank der Klimaindikator ebenfalls. Obwohl die zuletzt rückläufige Nachfrage wieder stieg, beurteilten die Umfrageteilnehmer ihre momentane Geschäftslage weniger günstig. Die Geschäftsperspektiven waren pessimistisch geprägt und auch von den ausländischen Märkten wurden weniger neue Impulse erwartet. Es berichteten mehr Unternehmen von gestiegenen Auftragsbeständen und die Lagerüberhänge sanken. Dennoch wurde die Produktion im Oktober seltener angehoben und auch die entsprechenden Pläne für das nächste Vierteljahr waren weniger expansiv ausgerichtet.

Bei einer gestiegenen Nachfrage im Investitionsgüterbereich beurteilten die Umfrageteilnehmer nicht nur die aktuelle Geschäftslage günstiger, auch die positiven Stimmen hinsichtlich des Auftragsbestands nahmen zu. Mit Blick auf die kommenden Monate waren die Firmen aber spürbar skeptischer, obschon die Exportaussichten etwas optimistischer ausfielen. Insgesamt sank der Klimaindikator zum sechsten Mal in Folge. Obwohl die Produktion im Vormonat gedrosselt wurde, stiegen die Bestände an Fertigwaren wieder. Für die kommenden Monate planten die Unternehmen, die Produktion wieder häufiger auszuweiten. Passend dazu wurden auch die Personalpläne nach oben revidiert.

Das Geschäftsklima im Konsumgüterbereich kühlte sich nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat weiter ab. Die befragten Unternehmen beurteilten nicht nur ihre aktuelle Situation weniger positiv, auch die Geschäftserwartungen waren nicht so positiv wie zuletzt. Dies dürfte auch auf die negativen Exporterwartungen zurückzuführen sein. Da die Nachfrage an Schwung einbüßte, wurden auch die Auftragsbestände weniger günstig eingestuft. Obgleich die Lagerbestände sanken, dürfte die Produktion in den kommenden Monaten seltener ausgeweitet werden.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie trübte sich das Geschäftsklima im November spürbar ein. Zwar behielt der Indikator das positive Vorzeichen, sank aber unter den langfristigen Mittelwert. Die Nachfrage stieg langsamer als im Vormonat und die Firmen beurteilten ihre momentane Geschäftslage weniger positiv. Bei den Geschäftserwartungen gewannen die skeptischen Stimmen die Oberhand, obwohl vielerorts mit einer günstigen Entwicklung auf den Auslandsmärkten gerechnet wurde. Die Lagerüberhänge sanken zwar, blieben per saldo aber deutlich über dem historischen Mittel. Dementsprechend waren die Produktionspläne weniger expansiv ausgerichtet. Neueinstellungen hingegen wurden abermals häufiger geplant.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren sank der Klimaindikator deutlich. Zum einen beurteilten die Unternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage weniger günstig, zum anderen waren bei den Geschäftsaussichten die negativen Stimmen in der Überzahl. Dies dürfte auch daran liegen, dass deutlich weniger Firmen neue Impulse von den ausländischen Märkten erwarteten. Die Produktion wurde im Vormonat per saldo gedrosselt und die – für die Branche immer noch hohen – Lagerbestände sanken. Für die kommenden Monate waren Produktionsausweitungen darüber hinaus seltener geplant. Ein Grund hierfür dürften auch die gesunkenen Auftragsbestände sein.

Im Papier- und Pappegewerbe erholte sich das Klima nach dem deutlichen Rückgang des Indikators vom Vormonat wieder teilweise. Ursächlich hierfür waren die Geschäftserwartungen, die spürbar weniger pessimistisch ausfielen als noch im Oktober. Obschon die zuletzt rückläufige Nachfrage im November wieder zunahm, zeigten sich die Umfrageteilnehmer nun weniger zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Lage. Die Auftragsbestände hingegen wurden wieder günstiger eingestuft. Nachdem die Produktion im Oktober angehoben wurde, stiegen auch die Lagerbestände wieder, wenngleich sie auf einem für die Branche niedrigen Niveau blieben. Passend dazu wurden die Produktionspläne für die kommenden Monate wieder deutlich expansiver gestaltet. Neueinstellungen dürfte es jedoch bis auf weiteres keine geben.

Im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima weiter. Die Umfrageteilnehmer beurteilten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage günstiger, auch die Geschäftsperspektiven waren von Zuversicht geprägt. Auf den ausländischen Märkten wurden jedoch kaum mehr Wachstumschancen ausgemacht. Die Nachfrage stieg sichtlich langsamer als im Vormonat die Lagerbestände blieben unverändert niedrig. Für die kommenden Monate ist wieder weiterhin mit Produktionsausweitungen zu rechnen, Neueinstellungen sind jedoch seltener geplant.

Das Geschäftsklima der Hersteller von Metallerzeugnissen kühlte sich merklich ab. Die Geschäftslageurteile gaben auf hohem Niveau nach und entsprachen damit in etwa dem Vorjahresergebnis. Per saldo erwarteten die Unternehmen für die kommenden Monate eine ungünstige Entwicklung. Gleichzeitig wurden auch die Exporterwartungen nicht so optimistisch eingeschätzt wie zuletzt. Die Urteile zum Auftragsbestand fielen bei einer rückläufigen Nachfrage spürbar weniger positiv aus. Passend dazu wurden die Produktionspläne, trotz der niedrigen Lagerüberhänge, merklich nach unten korrigiert. Neueinstellungen waren zwar weiterhin geplant jedoch seltener als noch im Oktober.

Der Saldo zur aktuellen Geschäftslage im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen sank zwar im Vergleich zum hervorragenden Vormonatsergebnis deutlich, war aber weiterhin höher als vor Jahresfrist. Hinsichtlich der Erwartungen für die kommenden Monate nahm die Zuversicht weiter ab, auch wenn wieder häufiger mit günstigen Auslandsgeschäften gerechnet wurde. Die Beschäftigtenpläne wurden nach unten korrigiert, eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms war aber weiterhin vielerorts geplant. Die Unternehmen waren weiterhin sehr zufrieden mit ihren Auftragsbeständen, auch wenn der Saldo im Vergleich zum Vormonat deutlich sank. Analog waren auch die Produktionspläne weiterhin klar auf Expansion ausgerichtet, wenn auch nicht ganz so deutlich wie im Vormonat.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sank der Klimaindikator erneut deutlich. Obwohl die Nachfrage wieder anzog, gaben die Urteile zur momentanen Lage abermals nach. Weiterhin bewertete aber mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer ihre Situation als gut. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahmen die negativen Stimmen weiter zu, so dass nun per saldo von pessimistischen Erwartungen gesprochen werden kann. Mit Blick auf die ausländischen Märkte wuchs die Zuversicht hingegen wieder an, die Umfrageteilnehmer sahen vielerorts Wachstumspotenziale. Die zuletzt rückläufige Nachfrage nahm zwar wieder Fahrt auf, die Auftragsbestandsbeurteilungen fielen aber dennoch zum dritten Mal in Folge weniger positiv aus. Die Produktion wurde im Oktober weiter erhöht, was sich nun an den gestiegenen Lagerbeständen zeigte. Dementsprechend wurden die Produktionspläne weniger expansiv als im Vormonat gestaltet. Im Unterschied dazu revidierten die Betriebe die Personalpläne nach oben.

Die Nachfrage im Maschinenbau zog an und die befragten Unternehmen beurteilten ihre derzeitige Geschäftslage wieder günstiger. Die Exporterwartungen fielen jedoch abermals weniger zuversichtlich aus und hinsichtlich der Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr machte sich vereinzelt Skepsis breit. Insgesamt sank der Klimaindikator und verfehlte auch das Vorjahresergebnis deutlich. Die Lagerüberhänge stiegen, obwohl die Produktion im Vormonat seltener angehoben wurde. Auch für die kommenden Monate sind Produktionsausweitungen zu erwarten, jedoch seltener als zuletzt. Passend dazu wurden auch die Personalpläne weniger expansiv ausgerichtet. Mit den Auftragsbeständen waren die Maschinenbauer weiterhin sehr zufrieden, auch wenn der Indikator zum vierten Mal in Folge sank.

Die Einschätzungen zur aktuellen Lage im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen blieben zwar auf einem überaus hohen Niveau, sanken aber zum zweiten Mal in Folge. Trotz günstigerer Exporterwartungen fielen die Einschätzungen hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten abermals verhaltener aus, so dass auch der Klimaindikator unter den Vorjahreswert fiel. Die Nachfrage verlor weiter an Schwung. Dies spiegelte sich auch in den niedrigeren Auftragsbeständen. Passend dazu stiegen die Lagerüberhänge, obwohl die Produktion im Vormonat per saldo gedrosselt wurde. Für die kommenden Monate ist, den Produktionsplänen zufolge, mit einer weiteren Reduzierung zu rechnen. Neueinstellungen waren zwar häufiger, aber weiterhin nur vereinzelt geplant.

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