06.12.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Klimaindikator sinkt

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe konnte den Spitzenwert vom Vormonat nicht halten. Der Lageindikator sank zwar, übertraf den Vorjahreswert aber weiterhin deutlich. Die Geschäftsaussichten waren nach wie vor von Zuversicht geprägt, obgleich der Indikator abermals nachgab.

Im Vergleich zum Vormonat gaben mehr Firmen an, dass ihr Auftragsbestand gestiegen sei, was sich auch in der Beurteilung dessen zeigte. Die Auftragsreserve blieb dabei unverändert bei 3,9 Monaten, jedoch konnte die Kapazitätsauslastung um einen Prozentpunkt auf 83% gesteigert werden. Neueinstellungen waren erneut häufiger geplant. Von Bautätigkeitsbehinderungen berichteten im November 34,8% der Befragten (November 2017: 29,1%). Der am häufigsten genannte Hinderungsgrund war weiterhin Arbeitskräftemangel (14,7%), auch wenn dieser im Vergleich zu den beiden Vormonaten etwas abnahm (September 2018: 16,0%; Oktober 2018: 17,7%). Im Unterschied dazu gewann Auftragsmangel in der Liste der Beeinträchtigungen weiter an Bedeutung und notierte mit 7,2% der Nennungen auf Platz zwei (Oktober 2018: 6,3%). An dritter Stelle folgte Materialknappheit, die mit 4,4% öfter genannt wurde als vor Jahresfrist (November 2017: 3,2%). Auftragsstornierungen wurden mit 2,5% merklich häufiger angeführt als im Jahr zuvor (November 2017: 1,5%). Negative Witterungseinflüsse hingegen machten den Umfrageteilnehmern diesen Monat nicht zu schaffen (November 2017: 3,4%). Die Baupreise sind per saldo zuletzt zwar etwas langsamer gestiegen, für die kommenden Monate rechneten jedoch abermals mehr Baufirmen mit steigenden Preisen. 

Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Hochbau erreichten im November einen neuen gesamtdeutschen Höchststand. Da die befragten Firmen gleichzeitig weniger zuversichtlich auf die kommenden Monate blickten, sank der übergeordnete Klimaindikator jedoch erneut. In den drei Hochbausparten öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau zeigte sich im November ein homogenes Bild: In allen drei Sparten gab das Geschäftsklima, aufgrund zurückhaltenderer Geschäftsaussichten, erneut nach. Während im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau die Einschätzungen zur aktuellen Lage günstiger ausfielen, sank der Klimaindikator im gewerblichen Hochbau, blieb aber auf hohem Niveau. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Auftragsreserve auf 4,4 Monate, bei einer gleichzeitig unveränderten Geräteauslastung von 82%.

Das Geschäftsklima im Tiefbau kühlte sich deutlich ab. Zwar bewertete per saldo nach wie vor mehr als die Hälfte der Befragten ihre momentane Geschäftslage als gut, im Vergleich zum Vormonat sank der Indikator jedoch deutlich. Gleichzeitig fielen auch die Urteile zu den Geschäftsperspektiven spürbar weniger positiv aus. Die Geräteauslastung blieb unverändert bei 77%, jedoch ging die Auftragsreserve auf 3,0 Monate zurück (Oktober 2018: 3,3 Monate). 

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