Verarbeitendes Gewerbe: Nachfrageentwicklung gedämpft

Im verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs kühlte sich das Geschäftsklima ab. Die Unternehmen waren mit ihrer Geschäftslage weniger zufrieden als im August und verzeichneten einen nachlassenden Schwung in der Nachfrageentwicklung. Die Auftragslage wurde aber wie bisher deutlich überwiegend als auskömmlich eingestuft. Zu den allgemeinen Aussichten für die kommenden Monate äußerten sich die Testteilnehmer nach wie vor verhalten zuversichtlich, kräftige Nachfrageimpulse erwarteten sie weiterhin aus dem Auslandsgeschäft. Die im August schon auf Expansion gerichteten Produktionspläne wurden nochmals nach oben revidiert.

Im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe wurde die Geschäftslage ähnlich gut bewertet wie in den beiden Vormonaten. Die Unternehmen registrierten ein Auftragsplus, die Lagersituation blieb weitgehend entspannt. Sie schätzten ihre allgemeinen Geschäftsperspektiven, aber auch ihre Exportaussichten weniger günstig ein als im Vormonat. Die Produktionspläne waren davon offensichtlich nicht betroffen, da vermehrt Produktionsanhebungen geplant waren.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe wurden die bislang sehr positiven Lagebewertungen spürbar zurückgenommen, vor allem im Straßenfahrzeugbau, aber auch die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen schwächten ihre Urteile deutlich ab. Die im Branchendurchschnitt immer noch gute Geschäftslage dürfte sich nach Einschätzung der Unternehmen trotz eines zuletzt rückläufigen Auftragseingangs auch noch im kommenden halben Jahr fortsetzen. Das Plus in den Exporterwartungen nahm ab, war aber noch deutlich ausgeprägt. Die Produktionspläne blieben nahezu unverändert auf Expansion gerichtet.

Im Konsumgüter produzierenden Gewerbe setzte sich das freundliche Geschäftsklima fort. Die Unternehmen waren mit ihrer wirtschaftlichen Gesamtsituation ähnlich zufrieden wie im Vormonat und gingen erneut davon aus, dass sich an ihrer Lage auch in der nächsten Zeit wenig ändern wird. Die Umfrageergebnisse deuten auf ein weiteres Auftragsplus, verbunden mit einer Verbesserung der Auftragslage hin. Nach wie vor hoffen die Testteilnehmer auf steigende Absatzchancen im Auslandsgeschäft, das laut amtlicher Statistik im bisherigen Jahresverlauf insgesamt leicht im Minus lag. Das Produktionsniveau dürfte den Planangaben zufolge in den nächsten Monaten angehoben werden.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie hat sich das Geschäftsklima zum vierten Mal in Folge verbessert. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage erneut positiver und schätzten auch die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten optimistischer ein. Im Hinblick auf das Exportgeschäft mussten sie ihre Erwartungen jedoch nochmals zurücknehmen und rechneten demzufolge mit einem nachlassenden Wachstum auf den Auslandsmärkten. Der Auftragseingang und die Produktion legten zu. Für die nächsten Monate sind kaum noch Anhebungen des Produktionsniveaus geplant.

Auch unter den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren setzte sich der Stimmungsaufschwung fort. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm weiter zu. Die Unternehmen meldeten ein Auftragsplus und eine Steigerung der Produktion. Sie schätzten ihre generellen Perspektiven für die nächste Zeit abermals günstiger ein, ihre im Vormonat gesunkenen Exporterwartungen fielen zudem etwas zuversichtlicher aus. Die Produktionspläne waren wieder vermehrt auf Expansion gerichtet.

In der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden wurden sowohl die Geschäftslage als auch die Aussichten für das kommende halbe Jahr unverändert günstig eingeschätzt. Eine lebhafte Nachfrage trug dazu bei, dass überhöhte Lagerbestände weitgehend abgebaut werden konnten. Die Produktion soll auch in den nächsten Monaten ausgeweitet werden.

In der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen hat sich die Lagebewertung nach dem überraschend kräftigen Anstieg im Vormonat wieder normalisiert. Die Unternehmen mussten ein Nachfrageminus hinnehmen, der Druck zu großer Fertigwarenbestände ließ kaum nach. Für das kommende halbe Jahr erwarteten die Testteilnehmer eine stabile Geschäftsentwicklung. Sie revidierten ihre Produktionspläne etwas nach oben, obwohl mit einem eher konstant bleibenden Exportgeschäft gerechnet wurde.

Unter den Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ließ die Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Gesamtsituation weiter nach. Die Auftragslage zeigte sich zwar wieder leicht verbessert, wobei die Auftragsbestände auch überwiegend als ausreichend groß eingestuft wurden. Zu große Fertigwarenlager führten aber zu Produktionskürzungen. Da die Unternehmen zudem ihre Aussichten für die kommenden Monate generell ungünstiger als bisher einschätzten und eine Abschwächung im Exportgeschäft befürchteten, waren weitere Produktionskürzungen geplant.

In den Urteilen der Hersteller von elektrischen Ausrüstungen spiegelte sich eine anhaltend gute Geschäftslage. Die Testteilnehmer stuften ihre Auftragssituation mit leichten Abstrichen gegenüber dem Vormonat als auskömmlich ein. Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm ihr Optimismus wieder ab, zumal sie auch mit einer nachlassenden Wachstumsdynamik im Exportgeschäft rechneten. Dennoch soll die Produktion den Planangaben zufolge noch etwas angehoben werden.

Im Maschinenbau gaben die Urteile zur Geschäftslage nach einer deutlichen Abschwächung im August nur noch geringfügig nach. Die seit dem Frühjahr beobachtete Verbesserung der Auftragslage setzte sich nicht mehr fort. Ein kleiner Teil der Unternehmen stufte seine Auftragsbestände nun als zu klein ein, der deutlich überwiegende Teil aber nach wie vor als ausreichend groß. In den Geschäftserwartungen hielten sich positive und negative Einschätzungen erneut die Waage. Im Exportgeschäft, das im bisherigen Jahresverlauf einen kräftigen Anstieg verzeichnete, wurde auch für die nächste Zeit mit einer dynamischen Entwicklung gerechnet. Die Produktionspläne blieben auf Expansion gerichtet.

Unter den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen hat sich das Geschäftsklima nach einem Zwischenhoch im August weiter abgekühlt. Die Unternehmen nahmen Abstriche in der Bewertung ihrer Lage vor, wobei sie diese aber noch als relativ gut einstuften. Ein nachlassender Schwung in der Nachfrage änderte kaum etwas an der komfortablen Auftragssituation. Mit Blick auf die generellen Aussichten gewannen die positiven Einschätzungen wieder die Oberhand, obwohl der Optimismus in den Exporterwartungen deutlich nachgelassen hat. Für die nächsten Monate waren weitere Produktionssteigerungen geplant.

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