Verarbeitendes Gewerbe: Verbesserte Geschäftslage

Der Geschäftsklimaindikator im Verarbeitenden Gewerbe stieg an, weil die befragten Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage etwas zufriedener waren als im Vormonat, blieb jedoch klar im negativen Bereich. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten blieben die Teilnehmer jedoch beinahe unverändert skeptisch. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar leicht, der Saldo blieb aber negativ. Die Nachfrage sank weiter und die Firmen waren unzufrieden mit ihrer gegenwärtigen Auftragslage. Die Produktion wurde im Juli per saldo seltener gedrosselt, für die kommenden Monate sind jedoch weitere Produktionskürzungen zu erwarten. Dies dürfte auch an den erneut gestiegenen Lagerüberhängen liegen. Neueinstellungen sind vorerst nicht geplant.

Im Vorleistungsgüterbereich stieg der Klimaindikator ebenfalls, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Die Urteile zur aktuellen Lage fielen weniger zurückhaltend aus als im Vormonat. Gleichzeitig rechneten die Umfrageteilnehmer weiterhin mit Geschäftsrückgängen in den kommenden sechs Monaten. Auch auf den ausländischen Märkten wurden ungünstige Absatzchancen erwartet, wenn auch nicht ganz so häufig wie im Vormonat. Die Auftragsbestände sanken weiter und die Unternehmen waren abermals unzufriedener mit ihrer Auftragslage. Die Produktion wurde seltener gekürzt als zuletzt. Der weiterhin rückläufigen Nachfrage entsprechend, stiegen die Lagerüberhänge wieder. Die Produktionspläne waren dementsprechend unverändert restriktiv ausgerichtet. Die Personalplanungen wurden zwar per saldo nach oben korrigiert, es ist aber weiterhin mit einer Reduktion der Mitarbeiterzahl zu rechnen.

Bei den Investitionsgüterproduzenten verbesserte sich das Klima merklich. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat wieder spürbar zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage. Gleichzeitig fielen die Geschäftserwartungen merklich weniger negativ aus als noch im Juli. Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls, per saldo ist aber weiterhin mit einem Rückgang der Ausfuhrtätigkeit zu rechnen. Die Nachfrage sank insgesamt erneut, wenn auch nicht so deutlich wie im Vormonat. Analog dazu verbesserten sich auch die Urteile zur Auftragslage, wobei die Befragten insgesamt unzufrieden blieben. Obschon die Lagerüberhänge erneut stiegen, fielen die Produktionspläne weniger restriktiv aus als noch im Juli. Passend dazu wurden die Personalplanungen angehoben, wobei weiterhin keine Neueinstellungen zu erwarten sind.

Im Konsumgüterbereich drehte der Klimaindikator in den negativen Bereich. Die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Geschäftslage nahm merklich ab und für die kommenden Monate rechneten die Befragten per saldo mit weiteren Geschäftsrückgängen. Auf den ausländischen Märkten erwarteten die Firmen hingegen weiterhin eine günstige Entwicklung, obschon der Indikator im Vergleich zum Vormonat sank. Die Nachfrage gab nach und die Zufriedenheit mit der Auftragssituation nahm ab. Obwohl die Produktion im Juli ‒ nach wiederholten Kürzungen in den Monaten zuvor ‒ wieder angehoben wurde, konnten die Lagerüberhänge reduziert werden. Für die kommenden drei Monate ist jedoch mit Produktionskürzungen zu rechnen. Neueinstellungen dürfte es vorerst nur vereinzelt geben.

Branchenentwicklung: Der Klimaindikator in der chemischen Industrie sank den dritten Monat in Folge. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich zwar merklich unzufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage, die Aussichten für die kommenden drei Monate fielen jedoch erstmals seit Februar dieses Jahres wieder positiv aus. Dabei wurden auch auf den ausländischen Märkten wieder spürbar häufiger neue Impulse erwartet. Die Firmen berichteten vielerorts von einer gesunkenen Nachfrage. Passend dazu waren sie weiterhin unzufrieden mit der aktuellen Auftragslage. Die Lagerüberhänge stiegen sehr deutlich an, dennoch waren für die kommenden Monate vorerst keine Produktionskürzungen geplant. Die Personalpläne wurden angehoben und mancherorts dürfte es Neueinstellungen geben.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen trübte sich das Klima weiter ein. Zwar zeigten sich die Umfrageteilnehmer merklich zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage, für die kommenden sechs Monate rechnete jedoch mehr als die Hälfte der Befragten mit Geschäftsrückgängen. Dabei wurde auch vielerorts eine Reduktion der Ausfuhrtätigkeit erwartet. Es berichteten mehr Firmen von einer gesunkenen Nachfrage, was sich auch in der Beurteilung der Auftragssituation widerspiegelte. Die Bestände an Fertigwaren wuchsen erneut spürbar an, so dass die Produktionspläne für die kommenden drei Monate noch restriktiver ausgerichtet wurden.

Bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen war im August eine Verschlechterung der aktuellen Geschäftslage zu verzeichnen. Nach dem sechsten Rückgang in Folge bestand nun sogar ein kleiner Überhang an negativen Einschätzungen. Obwohl die Betriebe nun tendenziell eine positive Entwicklung ihrer Exportgeschäfte erwarteten, trübten sich die allgemeinen Geschäftsperspektiven wieder erheblich ein. Vielerorts rechneten die Teilnehmer nun mit einer Verschlechterung im kommenden halben Jahr. Insgesamt ergab sich damit eine deutliche Abkühlung des Geschäftsklimas. Der Hauptindikator notierte auf dem niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren. Die Unternehmen monierten weit verbreitet eine rückläufige Nachfrage und auch die Auftragsbestände nahmen merklich öfter ab. Allerdings zeigten sich die Betriebe am aktuellen Rand ein Stück seltener unzufrieden mit ihrer Auftragssituation. Die Produktion wurde erneut gedrosselt, jedoch nicht mehr ganz so häufig wie noch in den Vormonaten. Der Lagerdruck konnte ein Stück gesenkt werden. In Anbetracht der pessimistischen Geschäftserwartungen und der im langfristigen Vergleich immer noch hohen Lagerbestände war für die kommenden Monate erneut mancherorts eine Reduktion des Fertigungstempos angedacht.

Im Bereich Maschinenbau setzte der Lageindikator seine im November letzten Jahres begonnen Abwärtsbewegung fort, diesmal mit einem geringen Rückgang im Vergleich zum Juli. Da die Befragten allerdings mit weniger Pessimismus auf das kommende halbe Jahr blickten, ergab sich insgesamt eine leichte Verbesserung des übergeordneten Geschäftsklimas. Dennoch notierte der Hauptindikator noch klar im negativen Bereich. Eine abflauende Nachfrage meldeten die Unternehmen deutlich seltener. Von sinkenden Auftragsreserven war indessen sichtlich öfter die Rede. Die Unzufriedenheit mit ebendiesen stieg geringfügig. Von einer Reduktion ihrer Ausbringungsmenge im Vormonat berichteten die Maschinenbauer erheblich seltener, dabei stiegen die Fertigwarenbestände per saldo leicht. Die ohnehin restriktiven Produktionspläne für die kommenden Monate wurden allerdings nochmals spürbar nach unten revidiert und sahen nun vielerorts eine Drosselung vor. Neben den trüben allgemeinen Geschäftsperspektiven dürfte das auch an den nochmals etwas schwächeren Exporterwartungen gelegen haben.

Im Bereich der Kraftwagen und Kraftwagenteile zeigte sich im August ein positiveres Gesamtbild als zuletzt. Hinsichtlich der Auftragsbestände monierten die Teilnehmer bedeutend seltener Rückgänge und sie zeigten sich erheblich öfter zufrieden mit ihrer Auftragssituation. Von einer Reduktion der Fertigungsmenge war im Rahmen der aktuellen Umfrage beträchtlich seltener die Rede. Dies führte jedoch auch zu einer starken Zunahme des Lagerdrucks, der Saldo bewegte sich nun auf einem im langfristigen Vergleich außergewöhnlich hohen Niveau. Dennoch verbesserte sich die Geschäftslage deutlich. Die Geschäftserwartungen fielen ebenfalls geringfügig besser aus. Es bestand aber weiterhin ein geringer Überhang an negativen Meldungen. In Konsequenz auf den Anstieg beider Teilkomponenten klarte auch das übergeordnete Geschäftsklima erheblich auf. Der zugehörige Hauptindikator notierte zum ersten Mal seit April wieder im positiven Bereich. Eine negative Entwicklung der künftigen Exportgeschäfte erwarteten die Befragten merklich seltener. Die restriktiven Produktionspläne wurden ein Stück nach oben korrigiert. Sie waren aber in Anbetracht der immer noch schwachen Zukunftserwartungen und der übervollen Fertigwarenlager weiterhin restriktiv ausgerichtet.

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