06.08.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Weniger Baubehinderungen

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich im Juli etwas und lag damit knapp unter dem Wert vor Jahresfrist. Die Geschäftsaussichten stellten sich nun geringfügig weniger zuversichtlich dar als im Juni. Mit ihrer gegenwärtigen Situation zeigten sich die Firmen wieder etwas seltener zufrieden, die Ausgangslage kann aber im langfristigen Vergleich weiterhin als ausgezeichnet beschrieben werden. Die Auftragsreserve stieg leicht an auf 4 Monate, die Teilnehmer äußerten sich auch öfter positiv zu ihren Orderbüchern. Dagegen ging die Geräteauslastung etwas zurück auf 80,8% und lag damit unter dem Vorjahreswert (82,8%). Neueinstellungen in den nächsten drei Monaten waren laut den Juli-Meldungen erneut spürbar häufiger vorgesehen. Aktuell berichteten 31,3% der Baufirmen von Behinderungen ihrer Bautätigkeit (36,5% zuletzt), dies war ein geringerer Anteil an Befragten als im Juli 2018 mit 35,5%. Wie auch in den drei Vormonaten war der meist genannte Hinderungsgrund mit 13% der Arbeitskräftemangel, auch wenn der Wert leicht zurückging (14,7% zuletzt). Auf Platz zwei folgte erneut der Auftragsmangel, im Berichtsmonat zeigten sich 4,4% der Teilnehmer betroffen (5,2% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen wie Materialknappheit, Auftragsstornierungen oder Witterungseinflüssen wurde im Rahmen der jüngsten Befragung nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Die Baupreise konnten im Juni im Vergleich zum Vormonat spürbar seltener angehoben werden. Für die kommenden drei Monate rechneten dagegen deutlich mehr Umfrageteilnehmer mit Steigerungsmöglichkeiten.

Im Hochbau kühlte sich das Geschäftsklima im Juli geringfügig ab. Die aktuelle Situation wurde etwas weniger günstig beurteilt als zuletzt, befand sich aber nach wie vor auf einem ausgezeichneten Niveau. Der Ausblick auf die geschäftliche Entwicklung der nächsten Monate fiel dagegen optimistischer aus als im bisherigen Jahresverlauf. Im Teilbereich Wohnungsbau hoben die merklich zuversichtlicheren Geschäftserwartungen die nicht mehr ganz so positive Beurteilung der aktuellen Lage auf. Insgesamt verbesserte sich damit der übergeordnete Klimaindikator leicht. Im öffentlichen Hochbau zeigte sich dagegen kein so positives Bild, die Rekordwerte vom Vormonat konnten im Juli nicht gehalten werden. Der Klimaindikator sank deutlich, denn zum einen wurde die derzeitige Geschäftslage spürbar seltener positiv bewertet – wenn auch auf einem weiterhin ausgezeichneten Niveau. Zum anderen blickten die befragten Firmen weniger optimistisch auf ihre Geschäftsaussichten in der nächsten Zeit. Auch im gewerblichen Hochbau fielen die Angaben zur aktuellen Geschäftssituation nicht mehr so günstig aus wie im Vormonat. Die Perspektiven für die nächsten sechs Monate stellten sich ebenfalls etwas weniger zuversichtlich dar, so dass sich in Folge das Geschäftsklima verschlechterte. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Auftragsreserve auf 4,3 Monate an (4,1 Monate zuletzt), die Geräteauslastung nahm auf aktuell 80,7% zu, von zuletzt 80,2%.

Auch im Tiefbau konnte der Rekordwert vom Juni nicht gehalten werden, die Urteile zur aktuellen Geschäftslage fielen nun wieder spürbar seltener günstig aus. Aber auch hier kann im langfristigen Vergleich weiterhin von einer ausgezeichneten Ausgangslage gesprochen werden. Die Geschäftsaussichten büßten ebenfalls an Optimismus ein, in Folge sank der übergeordnete Klimaindikator merklich. Die Geräteauslastung ging zurück auf 75,6% und lag damit unter dem Wert vor Jahresfrist (77,4%). Die Auftragsreserve nahm etwas ab auf 3,5 Monate (3,7 Monate zuletzt).

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