Verarbeitendes Gewerbe: Gestiegene Exporterwartungen

Die Nachfrage im Verarbeitenden Gewerbe nahm weiter an Fahrt auf und die Urteile zur momentanen Geschäftslage fielen erneut günstiger aus. Da gleichzeitig auch die Geschäftsperspektiven abermals optimistischer eingestuft wurden, stieg der Klimaindikator weiter. Die Exporterwartungen wurden zum dritten Mal in Folge positiver eingeschätzt. Mit der Fülle der Auftragsbücher zeigten sich die Unternehmen wieder zufriedener, auch wenn der Saldo den Vorjahreswert nicht erreichte. Die Produktion wurde zuletzt angehoben und die Lagerüberhänge stiegen. Für die kommenden drei Monate sind weiterhin Produktionsausweitungen geplant, jedoch seltener als noch im Vormonat. Die Beschäftigtenpläne wurden etwas nach unten korrigiert, Neueinstellungen waren aber weiterhin vielerorts geplant.

Im Vorleistungsgüterbereich sank der Klimaindikator wieder und verfehlte das Vorjahrsergebnis deutlich. Bei einer gesunkenen Nachfrage waren die Umfrageteilnehmer mit ihrer gegenwärtigen Situation spürbar weniger zufrieden. Analog zum Nachfragerückgang nahm auch die Zufriedenheit mit den Orderbüchern ab. Dementsprechend stiegen die Lagerüberhänge trotz eines Produktionsrückgangs. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden geringfügig nach unten korrigiert. Dies dürfte unter anderem an den zurückhaltenderen Geschäftsperspektiven gelegen haben. Auch von den ausländischen Märkten wurden etwas weniger neue Impulse erwartet.

Das Geschäftsklima im Investitionsgüterbereich kühlte sich geringfügig ab und blieb damit deutlich unterhalb des Vorjahreswertes. Die Geschäftslageurteile gaben auf sehr hohem Niveau nach und die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr waren von Zurückhaltung gekennzeichnet, auch wenn von den ausländischen Märkten wieder mehr Impulse erwartet wurden. Obwohl die Nachfrage wieder stieg, nahm die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen ab. Die Lagerüberhänge stiegen, trotz einer per saldo zuletzt rückläufigen Produktion. Für die kommenden drei Monate wurden die expansiven Produktionspläne abermals etwas nach unten revidiert. Neueinstellungen waren wieder häufiger geplant.

Im Konsumgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge, womit der Saldo das Vorjahresergebnis deutlich übertraf. Ursächlich für den Anstieg waren die, bei beinahe unverändert günstigen Exporterwartungen, herausragend günstigen Geschäftsaussichten. Mit der momentanen Geschäftslage waren die Umfrageteilnehmer hingegen etwas weniger zufrieden als zuletzt. Die Nachfrage verlor an Schwung und es wurde seltener von steigenden Auftragsbeständen berichtet. Trotz vielerorts geräumter Lagerbestände wurden die Produktionspläne weniger expansiv ausgerichtet. Neueinstellungen sind weiterhin geplant, wenn auch seltener als im Vormonat.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie klarte das Klima wieder auf, da die zuletzt verhaltenen Geschäftsperspektiven von einer zuversichtlicheren Haltung abgelöst wurden. Von den ausländischen Märkten wurden hingegen seltener neue Impulse erwartet. Mit der aktuellen Situation waren die Umfrageteilnehmer jedoch nicht mehr ganz so zufrieden, was auch an der im Vormonat rückläufigen Nachfrage gelegen haben dürfte. Diese Entwicklung spiegelte sich ebenfalls in der Beurteilung der Auftragsbestände wieder, die merklich ungünstiger ausfiel als zuletzt. Die Lagerbestände sanken, blieben aber auf einem für die Branche hohen Niveau. Dennoch waren die Produktionspläne wieder expansiv ausgerichtet. Neueinstellungen waren dabei ebenfalls wieder häufiger geplant.

Auch im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Klima wieder. Zwar gaben die Geschäftslageurteile zum dritten Mal in Folge nach, die Geschäftsaussichten waren jedoch wieder von Zuversicht geprägt. Dies dürfte auch auf die günstigen Exporterwartungen zurückzuführen sein. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen erholte sich nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat wieder etwas. Die Lagerüberhänge stiegen auf ein für die Branche hohes Niveau, worauf die Unternehmen mit per saldo niedrigeren Produktionsplänen reagierten. Neueinstellungen sind bis auf weiteres nur vereinzelt geplant.

Das Geschäftsklima im Papier- und Pappegewerbe kühlte sich deutlich ab. Ursächlich hierfür war insbesondere der merklich geringere Optimismus hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Auf den ausländischen Märkten wurde hingegen wieder häufiger mit Wachstumschancen gerechnet. Die Urteile zur momentanen Geschäftslage fielen, bei einem Nachfragerückgang, etwas weniger günstig aus. Der Nachfragerückgang zeigte sich auch an per saldo sinkenden Auftragsbeständen. Die Produktionspläne wurden etwas weniger expansiv ausgerichtet als zuletzt.

Im Druckgewerbe trübte sich das Klima sichtlich ein. Die Umfrageteilenehmer beurteilten nicht nur ihre derzeitige Geschäftslage weniger günstig, auch der Blick auf die kommenden Monate war von Pessimismus gekennzeichnet. Die Exporterwartungen fielen ebenfalls spürbar weniger günstig aus. Die Produktionspläne wurden zwar angehoben, der Saldo blieb aber im negativen Bereich, so dass die Produktion, trotz der größtenteils geräumten Lagerbestände, weiter gedrosselt werden dürfte. Bei gesunkenen Auftragsbeständen planten die Unternehmen ihre Mitarbeiterzahl per saldo zu senken.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen stieg der Klimaindikator erneut, verfehlte das sehr gute Vorjahresergebnis jedoch deutlich. Mit der gegenwärtigen Geschäftslage zeigten sich die Umfrageteilnehmer höchst zufrieden. Die Geschäftsaussichten verbesserten sich zwar ebenfalls, blieben per saldo aber zurückhaltend, wenngleich von den ausländischen Märkten wieder häufiger neue Impulse erwartet wurden. Die Auftragsbestände stiegen häufiger und die Umfrageteilnehmer bewerteten diese Entwicklung als sehr positiv. Auch wenn die Produktion im August sehr häufig angehoben werden konnte, wurden den Plänen zufolge für die kommenden Monate sichtlich häufiger Ausweitungen geplant. Die Mitarbeiterzahl möchten die Unternehmen entsprechend anheben.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen stieg der Klimaindikator deutlich und erreichte den höchsten Stand seit Ende 2010. Zwar gab der Lageindikator etwas nach, blieb aber auf einem überaus hohen Niveau. Für die kommenden Monate rechneten sichtlich mehr Umfrageteilnehmer mit Geschäftszuwächsen, auch weil die Exporterwartungen ausgesprochen günstig waren. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen stieg erneut und bei gesunkenen Lagerüberhängen wurden die Produktionspläne zum vierten Mal in Folge angehoben. Neueinstellungen waren weiterhin vielerorts geplant, sind jedoch aufgrund des vorherrschenden Arbeitskräftemangels nicht immer zeitnah realisierbar.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen setzte das Geschäftsklima die seit Mai dieses Jahres anhaltende Aufwärtsbewegung fort. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich überaus zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftslage – beinahe zwei Drittel aller Befragten empfanden diese als gut. Darüber hinaus waren die Geschäftsperspektiven von deutlichem Optimismus geprägt, auch wenn die Exporterwartungen nicht mehr ganz so positiv ausfielen wie zuletzt. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm leicht ab, blieb aber merklich oberhalb des Vorjahreswertes. Obwohl die Lagerbestände weiter sanken, wurden die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet. Neueinstellungen waren weiterhin geplant, jedoch spürbar seltener als im Vormonat.

Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Maschinenbau fielen weniger günstig aus als noch im Vormonat, blieben aber auf einem hohen Niveau. Auch die Geschäftsperspektiven wurden erneut weniger zuversichtlich bewertet, obwohl die Exporterwartungen zum vierten Mal in Folge günstiger bewertet wurden. Insgesamt sank der Klimaindikator somit und verfehlte das sehr gute Vorjahresergebnis deutlich. Die Nachfrage verlor weiter an Fahrt, die Beurteilung der Orderbücher blieb jedoch unverändert günstig. Die zuletzt geräumten Lagerüberhänge konnten wieder etwas angehoben werden und auch für die kommenden Monate ist häufiger mit Produktionsausweitungen zu rechnen. Neueinstellungen waren weiterhin vielerorts geplant, wenngleich der Saldo etwas nachgab.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg der Klimaindikator sehr deutlich. Die Umfrageteilnehmer bewerteten nicht nur ihre derzeitige Geschäftslage merklich positiver, auch hinsichtlich der zuletzt pessimistischen Geschäftserwartungen hielten sich nun positive und negative Stimmen die Waage. Dazu dürften unter anderem die sichtlich günstigeren Exporterwartungen beigetragen haben. Die Nachfrage zog im August spürbar an, was sich auch an den Auftragsbeständen zeigte. Die Fertigwarenlager sanken zwar, blieben aber auf einem für die Branche überaus hohen Niveau. Dazu passend dürfte die Produktion in den kommenden Monaten sogar noch häufiger als im Vormonat gedrosselt werden. Neueinstellungen sind vorerst nicht geplant.

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