05.10.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Arbeitskräftemangel nimmt zu

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verbesserte sich erneut und übertraf damit den im Vormonat aufgestellten Rekordwert. Zwar gaben die Lageurteile auf hohem Niveau leicht nach, die Firmen schätzten ihre Geschäftsperspektiven jedoch erneut zuversichtlicher ein.

Der Auftragsbestand stieg im Vormonat wieder häufiger, was sich auch in einer günstigen Beurteilung der Auftragslage niederschlug. Die Auftragsreserve allerdings verharrte bei 4,1 Monaten. Die Geräteauslastung sank leicht auf 83% und lag damit weiterhin über dem Vorjahresergebnis (81%). Es berichteten 38% der Befragten von Bautätigkeitsbehinderungen und damit deutlich mehr als vor Jahresfrist (29,8%). Mit 16% der Nennungen war Arbeitskräftemangel erneut der größte Faktor. Die weiterhin hohen Beschäftigtenpläne deuteten in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Firmen immer noch nicht alle offenen Stellen zeitnah und adäquat besetzen konnten. Ein weiteres Problem stellte Auftragsmangel dar, der mit lediglich 5,3% der Nennungen im Vergleich zum langfristigen Mittel von 22,7%, aber eher gering ausfiel. Materialknappheit wurde mit 3,8% im Verhältnis zum langjährigen Durchschnitt von 0,4% hingegen relativ häufig genannt. Witterungseinflüsse waren für 1,5% der Firmen problematisch und damit etwas mehr als vor Jahresfrist (0,7%). Die Baupreise konnten im Vormonat etwas seltener angehoben werden, für die kommenden Monate sahen die Baufirmen jedoch wieder etwas öfter Preissetzungsspielräume.  

Im Hochbau erreichte das Geschäftsklima ebenfalls einen neuen Rekordwert. Zum einen erklomm der Lageindikator einen neuen Höchststand, zum anderen sahen die Umfrageteilnehmer darüber hinaus abermals häufiger Wachstumschancen für die kommenden Monate. In den drei Teilsparten öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau zeigte sich ein relativ homogenes Bild. Im gewerblichen Hochbau und im Wohnungsbau stieg der Klimaindikator analog jeweils auf ein neues Rekordhoch, was ebenso durch jeweils neu aufgestellte Spitzenwerte bei der Geschäftslage erreicht wurde. Gleichzeitig wurden die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate in beiden Bereichen sichtlich positiver bewertet. Im öffentlichen Hochbau verbesserten sich die Geschäftsperspektiven sogar noch deutlicher als in den anderen beiden Sparten, die Geschäftslage fiel hingegen weniger günstig aus. Insgesamt stieg der Klimaindikator aber auch in dieser Teilbranche. Im Mittel aller Hochbausparten legte die Geräteauslastung spürbar auf 82% zu und war damit auch merklich höher als vor Jahresfrist. Dies ging jedoch mit einer geringfügig niedrigeren Auftragsreserve einher, was sich bei der Beurteilung der Auftragsbestände allerdings nicht negativ auswirkte.

Im Gegensatz zum Hochbau gab das Geschäftsklima im Tiefbau auf hohem Niveau nach. Die befragten Firmen waren mit ihrer gegenwärtigen Lage nicht mehr so zufrieden wie in den beiden Vormonaten, der Saldo lag aber weiterhin merklich über dem Vorjahreswert. Die Geschäftsaussichten waren weiterhin von Zuversicht geprägt, auch wenn der Saldo das Ergebnis vom Vormonat nicht ganz halten konnte. Die Auftragsreserve sank leicht auf 3,4 Monate, dennoch fiel die Beurteilung der Auftragsbestände günstiger aus. Die Geräteauslastung konnte dabei auf 80% angehoben werden und lag damit deutlich über dem Vorjahr (77%).

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