05.09.2016|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Witterung behindert Bautätigkeit

Der Klimaindikator im Bauhauptgewerbe sank im August auf weiterhin sehr hohem Niveau, weil die Firmen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage, als auch ihre Geschäftserwartungen weniger günstig einschätzten als zuletzt. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm ab, indes erreichte der Saldo den zweithöchsten Wert seit dem Bestehen der Zeitreihe. Auch bei den Auftragsreserven konnte der Rekordwert des Vormonats nicht gehalten werden, allerdings lag diese mit 3,8 Monaten deutlich über dem Vorjahreswert (August 2015: 3,3 Monate). Die Kapazitätsauslastung war mit 76% einen Prozentpunkt niedriger als letzten Monat aber höher als vor Jahresfrist (August 2015: 74%). Der Personalbedarf der Firmen stieg weiter. Arbeitskräftemangel wurde mit 8% der Nennungen als zweithäufigste Bautätigkeitsbehinderung (August 2015: 4%) angegeben. Einzig Witterungseinflüsse wurden mit 9% häufiger genannt (August 2015: 1%). Auftragsmangel befand sich mit 5% auf Platz drei (August 2015: 7%). Insgesamt beklagten 21% der Firmen Bautätigkeitsbehinderungen (August 2015: 16%). Den Umfrageergebnissen zufolge sind die Bauleistungspreise zuletzt langsamer gestiegen und auch für die kommenden Monate antizipieren die Firmen etwas seltener Preissteigerungen.

Nach dem deutlichen Anstieg vom Vormonat, sank der Klimaindikator im Hochbau wieder leicht. Die aktuelle Geschäftslage verschlechterte sich etwas, konnte aber weiterhin als „sehr gut“ bezeichnet werden. Die Geschäftsperspektiven wurden ebenfalls schwächer eingeschätzt, es wurden aber weiterhin Geschäftszuwächse erwartet. Analog dazu verschlechterte sich das Klima auch in den drei Teilbereichen öffentlicher Hochbau, gewerblicher Hochbau und Wohnungsbau. Die derzeitige Geschäftssituation wurde in allen drei Teilbereichen ebenso weniger günstig eingestuft. Im Wohnungsbau war der Rückgang besonders deutlich. Im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau wurden die Geschäftsaussichten auf hohem Niveau schwächer eingestuft; es wurde weiterhin eine positive Entwicklung erwartet. Einzig im gewerblichen Hochbau wurde die zukünftige Geschäftsentwicklung etwas optimistischer eingestuft. Die Auftragsreserve blieb im Mittel aller Hochbausparten stabil bei 4,2 Monaten mit einer konstanten Kapazitätsauslastung von 78% (August 2015: 76%).

Das Geschäftsklima im Tiefbau verbesserte sich minimal. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich zwar merklich zufriedener mit ihrer momentanen Geschäftssituation, die zukünftige Entwicklung wurde jedoch zum dritten Mal in Folge weniger günstig eingestuft. Die Kapazitätsauslastung sank erneut um einen Prozentpunkt auf 73% und entsprach damit genau dem Vorjahreswert. Nach dem Rückgang vom Vormonat konnte die Kapazitätsauslastung wieder auf 3,1 Monate gesteigert werden. (Alle Werte saisonbereinigt).

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