Dämpfer für die Chemieindustrie

Fast alle Parameter zeigen in Baden-Württembergs Chemie-Branche derzeit nach unten. Die Erwartungen an die Geschäftslage betrugen im März 9,2 Punkte. Im Februar wurde die Situation noch deutlich besser bewertet (30,0). Auch die Nachfragesituation verschlechterte sich (von 24,1 auf -1,2 Punkte). In der Folge drosseln die Firmen ihre Produktion: Lag der Saldo der Produktionsentwicklung im Februar noch bei 26,0 Punkten, sank er im März auf 8,7 Punkte. Nicht so stark zurückgehen wird der Export, erwarten die Unternehmen der Branche (von 34,8 auf 23,3).

Die Zahlen sind umso überraschender, weil sich die Stimmung in dieser deutschen Leitbranche zur Jahreswende aufgehellt hatte. Zum einen war die Chemieindustrie mit dem Geschäftsjahr 2012 überwiegend zufrieden. Zum anderen hatten sich die Geschäftserwartungen angesichts des versöhnlichen Endquartals 2012 wieder verbessert. Die Unternehmen gingen davon aus, dass sich der moderate Aufwärtstrend fortsetzen würde. Zudem konnten die Firmen ihre Exporte um insgesamt fünf Prozent steigern.

Der Stimmungsdämpfer in der baden-württembergischen Chemieindustrie dürfte sich aber auf die Beschäftigten zunächst nicht auswirken. Denn die meisten Unternehmen planen nicht, die Zahl ihrer Mitarbeiter zu reduzieren. Im Gegenteil: Die Firmen rechnen damit, dass die Beschäftigtenzahl leicht steigen wird. Darauf deutet der Saldo hin, der mit 8,9 Punkten über dem Wert des Vormonats (8,2) liegt. 2012 hatten die deutschen Chemiefirmen ungeachtet der Konjunktureintrübung Personal eingestellt. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche stieg um zwei Prozent. Die deutsche Chemieindustrie beschäftigt aktuell rund 437.000 Mitarbeiter.

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