Verarbeitendes Gewerbe: Gedämpfte Stimmung

Bei einem leichten Nachfragerückgang fielen die Urteile zur gegenwärtigen Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe sichtlich weniger günstig aus als im vorangegangen Jahr. Der Saldo befindet sich aber immer noch auf einem guten Niveau. Mit dem Umfang der Orderbücher waren die Unternehmen wieder zufriedener. Mit Blick auf das kommende Halbjahr rechneten die Umfrageteilnehmer per saldo mit einer ungünstigen Entwicklung und auch von den ausländischen Märkten wurden weniger Impulse erwartet. Die Kapazitätsauslastung war mit 89,0% beinahe genauso hoch wie vor einem Jahr, jedoch bei einer etwas geringeren Auftragsreserve. Passend dazu stiegen die Lagerüberhänge, obwohl die Produktion im Vormonat per saldo gedrosselt worden war. Ungeachtet dessen wurden die Produktionspläne für die nächsten Monate wieder leicht angehoben.

Im Bereich der Vorleistungsgüter sank der Klimaindikator ebenfalls, lag aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage gaben auf hohem Niveau deutlich nach und der Saldenwert war sichtlich geringer als vor einem Jahr. Bei der Beurteilung der Geschäftsperspektiven nahmen die skeptischen Stimmen weiter zu, so dass per saldo mit einer Abschwächung zu rechnen ist. Beim Exportgeschäft wurden hingegen weiterhin Wachstumspotenziale ausgemacht, obschon der Saldo zum dritten Mal in Folge sank. Der Lagerdruck stieg im Januar, obwohl die Fertigung per saldo vielerorts im Vormonat gedrosselt worden war. Dementsprechend wurden die Produktionspläne für die kommenden Monate nun weniger expansiv gestaltet. Dies dürfte auch auf die gesunkenen Auftragsbestände zurückzuführen sein. Die Kapazitätsauslastung war mit 87,0% genau einen Prozentpunkt niedriger als vor Jahresfrist. Gleichzeitig gingen auch die Auftragsreserven zurück. Dazu passend waren Neueinstellungen seltener geplant.

Im Investitionsgüterbereich berichteten im Rahmen der jüngsten Befragung zwar wieder mehr Umfrageteilnehmer von einer gestiegenen Nachfrage, der Saldo blieb aber weiterhin im negativen Bereich. Dementsprechend sanken auch die Auftragsbestände weiter und die Zufriedenheit mit der Auftragslage nahm ab. Folglich wurde die aktuelle Geschäftslage erneut weniger günstig beurteilt. Parallel dazu nahm die Skepsis hinsichtlich des weiteren Geschäftsverlaufs im kommenden Halbjahr merklich zu, auch bei den Ausfuhren rechneten die Umfrageteilnehmer per saldo mit Geschäftsrückgängen. Insgesamt kühlte sich das Geschäftsklima weiter ab und der zugehörige Indikator befand sich auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2016. Die Produktion wurde zuletzt vielerorts gedrosselt und die Lagerbestände sanken. Die gemeldete Kapazitätsauslastung war mit 90,2% jedoch deutlich höher als vor Jahresfrist. Für die kommenden Monate ist insgesamt mit Produktionskürzungen zu rechnen und auch die Personalpläne wurden nach unten korrigiert.

Der Klimaindikator im Konsumgüterbereich sank deutlich. Die Umfrageteilnehmer waren nicht nur mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage spürbar weniger zufrieden, auch die Geschäftsperspektiven wurden verhaltener eingestuft. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach und der Saldo sank unter den langfristigen Mittelwert. Die Nachfrage verlor etwas an Schwung und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm geringfügig ab. Mit 90,0% war die Kapazitätsauslastung knapp einen Prozentpunkt höher als im Januar 2018. Nachdem die Lagerüberhänge per saldo leicht anstiegen wurden die Produktionspläne abermals etwas weniger expansiv ausgerichtet. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach unten revidiert.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verbesserte sich zu Jahresbeginn erneut. Zwar waren die Umfrageteilnehmer weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage; vor dem Hintergrund günstigerer Exporterwartungen wurden die zuletzt noch skeptischen Geschäftsperspektiven jedoch von verhaltenem Optimismus abgelöst. Die Nachfrage sank per saldo weiter, obschon der Indikator im negativen Bereich anstieg. Passend dazu nahm auch die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Auftragslage erneut ab. Die Auftragsreserve war mit 1,5 Monaten sichtlich geringer als vor einem Jahr, gleichzeitig fiel die Kapazitätsauslastung auf 85,1%. Obwohl die Lagerüberhänge wieder anstiegen, wurden die Produktionspläne etwas expansiver gestaltet.

Obwohl die Produktion im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren im Rahmen der aktuellen Befragung sank, stiegen die Lagerüberhänge auf ein für die Branche hohes Niveau. Dies dürfte auf die nachlassende Dynamik der Auftragseingänge zurückzuführen sein. Mit 3,3 Monaten war die Auftragsreserve jedoch immer noch geringfügig höher als vor Jahresfrist. Die Kapazitätsauslastung sank jedoch um mehr als drei Prozentpunkte auf 83,0%. Die aktuelle Lage wurde nicht ganz so günstig beurteilt wie noch im Vormonat. Die Geschäftsperspektiven hingegen fielen weniger verhalten aus, obschon mit Geschäftsrückgängen auf den ausländischen Märkten gerechnet wurde. Insgesamt sank der Klimaindikator leicht.

Im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Ursächlich für die Steigerung waren die deutlich günstigeren Geschäftslageurteile, deren Saldo sogar den Vorjahreswert übertraf. Mit Blick auf die kommenden Monate nahm der Pessimismus jedoch weiter zu und auch bei der Ausfuhrtätigkeit wurde mit Rückgängen gerechnet. Die Nachfrage hatte sich im Vormonat stark verbessert, so dass auch die Auftragsbestände deutlich anwuchsen. Die zuletzt geräumten Lagerüberhänge konnten wieder ausgeweitet werden und die Produktionspläne waren nun klar auf Expansion gerichtet. Die Kapazitätsauslastung entsprach mit 86,5% beinahe dem Vorjahreswert.

Bei einem deutlichen Nachfragerückgang im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen sanken auch die Auftragsbestände. Diese Entwicklung spiegelte sich in der Auftragsreserve, die auf 3,6 Monate zurückging. Dazu passend wurde die aktuelle Geschäftslage ebenfalls spürbar weniger günstig beurteilt. Parallel nahm die Skepsis mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung merklich zu, so dass der übergeordnete Klimaindikator insgesamt deutlich sank. Von den ausländischen Märkten wurden nur mehr vereinzelt neue Impulse erwartet. Obschon die Lagerüberhänge erneut stiegen, wurden die Produktionspläne abermals angehoben. Neueinstellungen waren hingegen im Januar etwas seltener geplant. Mit 89,2% war die Kapazitätsauslastung merklich höher als im Vorjahr.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen trübte sich das Geschäftsklima abermals deutlich ein. Die Urteile zur aktuellen Geschäftssituation gaben dabei nur geringfügig nach. Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten machte sich jedoch spürbar Pessimismus breit. Dies dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass per saldo keine Impulse mehr von den ausländischen Märkten erwartet wurden. Die Nachfrage sank weiter, was sich auch an der zurückhaltenderen Beurteilung der Auftragsbestände zeigte. Dazu passend stiegen die Lagerüberhänge deutlich, obwohl die Produktion im Vormonat per saldo gesenkt worden war. Dabei war die gemeldete Kapazitätsauslastung mit 92,1% deutlich höher als im Vorjahr. Die Produktionspläne wurden merklich gekürzt, blieben aber auf Expansion ausgerichtet. Parallel dazu wurden auch die Beschäftigtenpläne nach unten korrigiert.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen zeigten sich die Befragungsteilnehmer zu Jahresbeginn spürbar weniger zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Geschäftssituation, der Saldo kann aber immer noch als sehr gut bezeichnet werden. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden Monaten nahm die Skepsis zu, so dass auch der Klimaindikator im Mittel sank. Die Nachfrage ließ weiterhin nach und die Auftragspolster schrumpften. Die Produktion wurde zuletzt per saldo gedrosselt und die Kapazitätsauslastung war mit 89,8% minimal niedriger als im Vorquartal. Für die kommenden Monate waren Produktionsausweitungen wieder häufiger geplant, auch wenn die Betriebe von den ausländischen Märkten weniger neue Impulse erwarteten. Die Beschäftigtenpläne wurden erneut nach unten korrigiert.

Das Geschäftsklima im Maschinenbau fiel auf den niedrigsten Stand seit September 2016. Auch wenn der Nachfrageindikator – im negativen Bereich – wieder stieg, sank der Auftragseingang per saldo. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Entwicklung der Orderbücher und deren Beurteilung wider. Dazu passend nahm die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Geschäftslage – auf hohem Niveau – deutlich ab. Auf den ausländischen Märkten wurden zwar wieder mehr Wachstumspotenziale ausgemacht, die Beurteilung der Geschäftsperspektiven fiel jedoch zum dritten Mal in Folge ungünstiger aus. Die Kapazitätsauslastung war mit 89,6% geringfügig höher als vor Jahresfrist, jedoch bei etwas geringeren Auftragsreserven. Am aktuellen Rand wurde die Produktion per saldo gesenkt, die Pläne für die kommenden drei Monate waren zwar weiterhin expansiv, wurden aber nach unten revidiert.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank der Klimaindikator auf den niedrigsten Stand seit September 2016. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage gaben zum vierten Mal in Folge nach. Mit 66,0 Punkten kann der Saldo im langfristigen Vergleich aber immer noch als gut bezeichnet werden, auch wenn er unter den Spitzenwerten der vergangenen zwei Jahre liegt. Bei der Beurteilung der Geschäftsperspektiven nahmen die negativen Stimmen merklich zu, so dass nun per saldo für die nächsten Monate mit Abschwächungen gerechnet wird. Dabei wurden von den ausländischen Märkten abermals weniger neue Impulse erwartet. Die Nachfrage zog wieder an und die Beurteilung der Orderbücher fiel sichtlich günstiger aus. Die Produktion wurde im Dezember letzten Jahres gedrosselt und die Fertigwarenbestände sanken auf ein für die Branche übliches Niveau. Mit 91,5% war die Kapazitätsauslastung geringer als vor Jahresfrist. Für die kommenden Monate dürfte die Produktion wieder häufiger angehoben werden, Neueinstellungen waren hingegen etwas seltener geplant.

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