05.02.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Klimaindikator sinkt

Der Geschäftsklimaindikator im Bauhauptgewerbe konnte zu Jahresbeginn den Wert vom Vormonat nicht halten. Die Betriebe zeigten sich seltener zufrieden mit ihrer allgemeinen Geschäftslage, die Kenngröße lag aber weiterhin deutlich über ihrem Vorjahreswert. Die Erwartungen für das nächste halbe Jahr waren per saldo nicht mehr zuversichtlich, der Indikator rutschte leicht in den negativen Bereich.

Die Auftragsreserve konnte sich minimal auf 4,4 Monate steigern, im Vergleich zum Dezember stellte sie jedoch etwas weniger Firmen zufrieden. Die Kapazitätsauslastung sank um 2,8 Prozentpunkte auf 81%. Neueinstellungen waren aktuell etwas seltener geplant als noch in den beiden Vormonaten. Dennoch waren die Personalplanungen weiterhin expansiv ausgerichtet. Behinderungen ihrer Bautätigkeit monierten im Januar 50,4% der Befragten (Januar 2018: 35,3%). Jahreszeitbedingt machten 36,4% der Umfrageteilnehmer negative Witterungseinflüsse zu schaffen (Januar 2018: 21%). Mit weitem Abstand folgte auf Platz zwei erneut der Auftragsmangel mit 5,8% der Nennungen (Dezember 2018: 6,5%). An dritter Position wurde der Arbeitskräftemangel genannt, wenngleich mit 4,6% deutlich weniger verbreitet als in den letzten Monaten (Dezember 2018: 14,2%). Auftragsstornierungen wurden mit einer Antwortquote von 1,1% häufiger als Hinderungsgrund aufgeführt als im vorangegangenen Jahr (Januar 2018: 0%). Die Baupreise konnten im Rahmen der aktuellen Befragung geringfügig seltener angehoben werden als zuletzt, auch für die kommenden drei Monate rechneten weniger Baufirmen mit einer weiteren Steigerung.

Im Hochbau kühlte sich das Geschäftsklima im Januar – auf immer noch vortrefflichem Niveau – wieder spürbar ab. Die Urteile zur aktuellen Geschäftssituation gaben im Vergleich zum Rekordwert aus dem Vormonat nach, gleichzeitig zeigten sich die befragten Firmen mit Blick auf das kommende halbe Jahr per saldo kaum noch zuversichtlich. In den drei Hochbausparten öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau bot sich im Januar ein homogenes Bild: das Geschäftsklima trübte sich in allen drei Sparten ein, in erster Linie aufgrund weniger zuversichtlicher Geschäftserwartungen. Aber während im Wohnungsbau die Urteile zur aktuellen Geschäftslage auf dem Vormonatsniveau blieben, sank der Lageindikator im öffentlichen und gewerblichen Hochbau deutlich, behielt aber im Vergleich zum langfristigen Mittelwert jeweils ein außergewöhnlich hohes Level bei. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Auftragsreserve auf 4,8 Monate an (Dezember 2018: 4,5 Monate), die Geräteauslastung ging zurück auf 81,6%.

Mit der momentanen Geschäftslage im Tiefbau zeigten sich im Berichtsmonat spürbar weniger Baufirmen zufrieden, wenngleich das Niveau im langfristigen Vergleich weiterhin außerordentlich hoch blieb. Da sich auch die Geschäftsaussichten eintrübten, gab der übergeordnete Klimaindikator merklich nach. Die Geräteauslastung sank stark und lag bei 72,2%, die Auftragsreserve ging auf 3,4 Monate zurück (Dezember 2018: 3,6 Monate).

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