04.04.2017|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Hohe Kapazitätsauslastung

Die Stimmung im Bauhauptgewerbe war nicht mehr ganz so hervorragend wie in den ersten beiden Monaten des Jahres. Die befragten Firmen zeigten sich zwar weiterhin überaus zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage, sie rechneten jedoch seltener mit weiteren Zuwächsen. Die Kapazitätsauslastung lag mit 82% deutlich oberhalb des Vorjahreswertes von 77% und auch die Auftragsreserven waren sichtlich größer (4,0 Monate, März 2016: 3,6 Monate). Dies spiegelte sich auch in der im Vergleich zum Vorjahr merklich günstigeren Beurteilung der Auftragsbestände wider. Auftragsmangel wurde nur von 9% der Befragten als Bautätigkeitsbehinderung genannt (März 2016: 15%). Witterungseinflüsse wurden mit 37% am häufigsten angeführt (März 2016: 38%), insgesamt gaben 46% der Firmen an, dass ihre Bautätigkeit behindert wurde (März 2016: 44%). Die Beschäftigtenpläne wurden zwar nach unten revidiert, es waren aber weiterhin Neueinstellungen geplant. Den Umfrageergebnissen zufolge sind die Baupreise zuletzt stärker gestiegen, die Firmen erwarteten jedoch, dass sich das Tempo des Anstiegs etwas verlangsamen wird.

Im Hochbau waren die befragten Firmen zwar weiterhin mehrheitlich zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftslage, der Saldo ging jedoch geringfügig zurück. Der Optimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden Monaten war ebenfalls weniger ausgeprägt, so dass der Klimaindikator insgesamt sank. In den drei Teilbereichen öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau zeigte sich ein heterogenes Bild. Während die Lageurteile im Wohnungsbau nur leicht zurückgingen, nahm im öffentlichen Hochbau die Zahl der positiven Meldungen sichtlich ab. Im gewerblichen Hochbau waren die Firmen per saldo sogar zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Im öffentlichen Hochbau wurde spürbar häufiger mit Geschäftszuwächsen gerechnet und auch im gewerblichen Hochbau nahmen die positiven Stimmen mit Blick auf die kommenden Monate zu. Im Wohnungsbau hingegen rechneten weniger Teilnehmer mit einer positiven Entwicklung im kommenden Halbjahr. Im Durchschnitt aller Hochbausparten stiegen die Auftragsbestände auf 4,2 Monate und waren damit um 0,4 höher als vor Jahresfrist. Dabei befand sich auch die Geräteauslastung auf einem hohen Niveau (80%; März 2016: 77%).

Im Tiefbau erreichte die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation den höchsten Saldenwert seit dem Bestehen der Zeitreihe. Dennoch sank der Klimaindikator, da die Geschäftsperspektiven weniger zusätzliches Wachstumspotential anzeigten. Die Auftragsreserven stiegen den dritten Monat in Folge und lagen mit 3,7 Monaten nun sichtlich über dem Vorjahreswert von 3,1. Dabei konnte auch die Kapazitätsauslastung (83%) deutlich gesteigert werden (März 2016: 73%).

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