02.10.2013|Gesamtwirtschaft

Konjunkturbericht für Baden-Württemberg: Etwas gedämpfte Stimmung bei der Südwest-Wirtschaft

Die Stimmung unter Baden-Württembergs Firmen hat sich im September entgegen dem Bundestrend leicht verschlechtert.

Der Geschäftsklimaindex für die Wirtschaft im Südwesten zeigt im September leicht nach unten. Nach vier Anstiegen in Folge ist das Stimmungsbarometer im September um einen Punkt gegenüber dem Vormonat August gefallen. Zu der etwas gedämpften Stimmung tragen vor allem die Unternehmen des Maschinenbaus und der Metallerzeugung bei. Auch in der Bauindustrie haben sich die Perspektiven eingetrübt. Optimistisch sind dagegen die Produzenten elektronischer Erzeugnisse. Auch die Autoindustrie setzt ihren positiven Trend fort. Zu diesen Ergebnissen kommt der Konjunkturbericht für Baden-Württemberg der L-Bank für den Monat September.

Trotz der leicht eingetrübten Stimmung befürchten die meisten Firmen weiterhin keine großen Finanzierungsschwierigkeiten.

Vergleichsweise wenige Betriebe berichten von einer restriktiven Haltung der Banken bei der Vergabe von Krediten. Im Verarbeitenden Gewerbe, dem größten Wirtschaftssektor im Südwesten, sinkt sogar die Zahl der Unternehmen, die über Kreditschwierigkeiten berichten, um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Im Groß- und Einzelhandel dagegen steigt die Kennziffer um jeweils einen Punkt. In allen drei Branchen bleibt der Wert der Kredithürde unter der Marke von 20 Punkten. „Die Finanzierungsbedingungen für Firmen in Baden-Württemberg sind weiterhin gut“, sagt Christian Brand, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg. Positive Nachrichten liefert auch der GfK-Konjunkturklimaindex, der erstmals seit Mai 2012 wieder einen positiven Wert erreicht hat. Er erreicht im September 0,5 Prozent und notiert damit fast acht Punkte besser als im August.

Gute Entwicklung in der Autoindustrie

In der baden-württembergischen Autoindustrie liegt der Saldo zum Geschäftsklimaindex, der die Urteile zur aktuellen Geschäftslage und zur Entwicklung in den kommenden sechs Monaten umfasst, derzeit bei fast 23 Punkten. Das ist der zweitbeste Wert innerhalb eines Jahres. Den Optimismus begründet die umsatzstärkste Branche im Südwesten mit steigenden Erwartungen an den Export. Ein Vorzeigeunternehmen der Branche ist ZF Friedrichshafen. Der Zulieferer will 2013 seinen Umsatz um knapp zehn Prozent steigern. Weltweit will ZF in der Folge 5000 Stellen schaffen, 2000 davon in Deutschland.

Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten und Produzenten von elektronischen und optischen Erzeugnissen. Der Saldo zum Geschäftsklimaindex des Sektors klettert innerhalb eines Monats um über zehn Punkte. Mit 26,1 Punkten liegt die Kennziffer auf Rekordniveau.

Die Firmen des Maschinenbaus können ihren Höhenflug dagegen nicht fortsetzen. Der Saldo zum Geschäftsklimaindex fällt vom Jahreshöchstwert im August um 6,4 Zähler auf nun 9,3 Punkte – dem immerhin sechsthöchsten Wert der vergangenen zwölf Monate. Ein ähnliches Bild zeigt der Blick auf die Metallerzeuger: Das Rekordniveau vom August kann die Branche im September nicht halten, der Wert fällt um 8,2 Punkte.

Stimmung in der Bauindustrie eingetrübt

Auch in der Bauwirtschaft scheint sich die Stimmung zu drehen. Erstmals seit Dezember 2012 fällt der Wert des Stimmungsbarometers in den negativen Bereich und liegt aktuell bei -0,8 Punkten. Während Hochbaufirmen noch guter Laune sind, zeigen sich die Tiefbaufirmen im Südwesten pessimistischer.

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