Verarbeitendes Gewerbe: Exporterwartungen wieder optimistischer

Im verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs nahm die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Geschäftslage weiter zu. Die Testteilnehmer berichteten erneut über ein Nachfrageplus und rechneten mit  Blick auf die kommenden Monate weiterhin überwiegend mit einer gleich bleibenden, zum Teil aber eher noch etwas günstigeren Geschäftsentwicklung. Außerdem revidierten sie ihre Exporterwartungen wieder nach oben, nachdem im Juli noch davon ausgegangen wurde, dass die im bisherigen Jahresverlauf stark ausgeprägte Dynamik deutlich nachlassen dürfte. Die Produktionspläne waren vermehrt auf Expansion gerichtet.

Im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe blieben die Urteile zur Geschäftssituation nahezu unverändert, nachdem sie sich im Juli auf den höchsten Stand im bisherigen Jahresverlauf verbessert hatten. Die Nachfrage legte erneut etwas zu. Zur Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr äußerten sich die Testteilnehmer optimistischer und zeigten ein stabiles Vertrauen auf ein weiter wachsendes Exportgeschäft. Die Produktion soll in den nächsten Monaten ausgeweitet werden.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe haben sich die Lagebewertungen verbessert. Die Unternehmen erwarteten wie schon im Juli, dass sich ihre überdurchschnittlich gute Geschäftslage auch in der nächsten Zeit ohne große Änderung fortsetzen dürfte. Sie berichteten über eine anhaltend rege Nachfrageentwicklung und planten verstärkt, ihre Produktion zu steigern. Im Hinblick auf das künftige Exportgeschäft gewannen die Optimisten wieder die Oberhand. Mit kräftigen Wachstumsimpulsen rechneten der Maschinen- und Fahrzeugbau. Das vielerorts erwartete verlangsamte Wachstum in den Schwellenländern schlägt sich noch nicht in den Befragungsergebnissen nieder.

Im Konsumgüter produzierenden Gewerbe ist die Stimmung gestiegen. Die Unternehmen äußerten sich abermals zufriedener über ihre wirtschaftliche Gesamtsituation,  ihre Geschäftserwartungen hellten sich auf, wobei sich positive und negative Einschätzungen nun die Waage hielten. Die Umfrageergebnisse sprachen für ein abermaliges Auftragsplus und eine Verbesserung der Auftragslage. Die Absatzchancen im Auslandsgeschäft, das laut amtlicher Statistik zuletzt kräftig zugelegt hatte, sind nach Ansicht der Testteilnehmer gestiegen. Das Produktionsniveau dürfte den Planangaben zufolge in den nächsten Monaten aber eher leicht abgesenkt werden.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie setzte sich die Verbesserung in den Urteilen zur Geschäftslage fort. Die Unternehmen verzeichneten ein erneutes Plus bei den Bestellungen und weiteten die Produktion aus. Für die nächsten Monate schätzten die Testteilnehmer die Geschäftsperspektiven wieder etwas günstiger ein, in Bezug auf das Auslandsgeschäft fielen die Erwartungen jedoch weniger positiv aus als im Juli. Den Personalplänen zufolge wird sich Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften eher abschwächen.

Unter den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren nahm die Zufriedenheit mit der Geschäftslage weiter zu. Eine anhaltend schwungvolle Nachfrageentwicklung füllte die Auftragsbücher und trug zum Abbau teilweise zu großer Fertigwarenbestände bei. Der allgemeinen Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten blickten die Testteilnehmer wieder zuversichtlicher entgegen, auf den ausländischen Absatzmärkten sahen sie jedoch für die nächste Zeit nur noch geringe Wachstumschancen. Die Produktionspläne wurden nach unten revidiert, sie blieben aber noch auf Expansion gerichtet.

In der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden gaben die Unternehmen zur Geschäftslage eine ähnlich positive Bewertung ab wie in den Vormonaten. Die Testergebnisse sprachen für eine weitgehend stabil gebliebene Nachfrage und ausreichend große Auftragsbestände. Die Aussichten für das kommende halbe Jahr wurden weiterhin günstig eingeschätzt. Unter Berücksichtigung  kaum noch zu großer Lagerbestände unverkaufter Waren soll die Produktion in den nächsten Monaten leicht steigen.

In der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen ist die Lagebewertung wider Erwarten kräftig gestiegen. Allerdings sahen die Unternehmen keinen Spielraum für eine weitere Verbesserung in den nächsten Monaten. In den Exporterwartungen hielten sich ebenfalls positive und negative Einschätzungen nahezu die Waage. Die Auftragslage zeigte sich zwar verbessert, wobei die Auftragsbestände aber weiterhin als zu klein und die Fertigwarenlager teilweise als zu groß eingestuft wurden. Den Produktionsplänen zufolge dürfte sich die Produktionsleistung in den nächsten Monaten kaum verändern.

Unter den Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen nahm die Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Gesamtsituation etwas ab. Die Unternehmen berichteten über eine Verschlechterung ihrer Auftragslage, das Produktionsniveau dürfte nahezu konstant geblieben sein. In den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate machte sich eine leichte Skepsis bemerkbar, für die Entwicklung des Exportgeschäfts sahen die Testteilnehmer erneut vermehrt Risiken. Dennoch wurden die im Juli geplanten Kürzungen im Produktionsoutput der nächsten Monate größtenteils zurückgenommen.

Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so positiv wie im Vormonat, sie rechneten nun aber vermehrt mit einer eher günstigeren Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Die Exporterwartungen gaben nur noch leicht nach und blieben deutlich im Plus. Eine anhaltend lebhafte Nachfrage sorgte für eine befriedigende Auftragslage. Den Produktionsplänen zufolge zeichnet sich für die folgenden Monate eine Seitwärtsbewegung in der Produktionsentwicklung ab.

Im Maschinenbau gaben die Lageurteile wieder nach. Abgesehen von dem kurzfristigen Anstieg im Juli sind die Lageeinschätzungen aber seit Mitte letzten Jahres weitgehend stabil geblieben und fielen mit einem Wertungssaldo von +21 nach wie vor deutlich besser aus als im langfristigen Durchschnitt (+3). Den Geschäftserwartungen zufolge dürfte sich daran auch in den nächsten Monaten wenig ändern. In Anbetracht einer erneut verbesserten Auftragslage waren wieder vermehrt Produktionsanhebungen geplant. In den Exporterwartungen zeigte sich ein deutlich gestiegener Optimismus.

Unter den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen hat sich das Geschäftsklima nach einer drei Monate anhaltenden Abkühlungsphase verbessert. Ausschlaggebend war eine positivere Bewertung der Geschäftslage. Die Unternehmen registrierten eine anhaltend schwungvolle Nachfrageentwicklung und rechneten kaum noch mit Abschwächungstendenzen der allgemeinen Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. In den Exporterwartungen, die in den beiden Vormonaten deutlich nachgegeben hatten, setzte sich ein kräftiger Optimismus durch. Den Produktionsplänen zufolge soll die Produktionsleistung in der nächsten Zeit etwas angehoben werden.

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