02.09.2014|Gesamtwirtschaft

Gewerbliche Wirtschaft: Aufkeimende Skepsis

In der gewerblichen Wirtschaft Baden-Württembergs hat sich das Geschäftsklima parallel zur Entwicklung auf der Bundesebene im August zum vierten Mal in Folge abgekühlt. Nach den Ergebnissen des L-Bank-ifo-Konjunkturtests schwächten die Unternehmen der Südwestwirtschaft im Vormonatsvergleich ihre noch recht positive Beurteilung der Geschäftslage zwar nur geringfügig ab, ihre Geschäftserwartungen gaben aber deutlich nach und ließen zum ersten Mal in diesem Jahr eine aufkeimende Skepsis erkennen. Kräftig gedämpft wurden die Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe sowie im Großhandel, während der Einzelhandel sowie das Bauhauptgewerbe seine Aussichten wieder etwas günstiger einschätzte. Insgesamt deuten die aktuellen Befragungsergebnisse darauf hin, dass die konjunkturelle Entwicklung der Südwestwirtschaft eher weiter an Kraft verlieren wird.

Sektorale Entwicklungstendenzen: Die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes bewerteten ihre Geschäftslage weniger günstig als im Juli und nahmen ihre allgemeinen Geschäftserwartungen deutlich zurück. Positive und negative Einschätzungen für die kommenden Monate hielten sich nur mehr die Waage. Die Zuversicht auf Wachstumsimpulse aus dem Exportgeschäft schwächte sich weiter ab. Die Produktionspläne sprechen kaum noch für eine Ausweitung der Fertigung in der nächsten Zeit. Im Bauhauptgewerbe setzte sich die laut Bewertung zufrieden stellende bis gute Geschäftslage fort, mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung rechneten weniger Betriebe als im Juli. Den Planangaben zufolge soll das hohe Produktionsniveau auch in den nächsten Monaten beibehalten werden. Im Großhandel gaben die Urteile zur Geschäftssituation erneut nach, der bisherige Optimismus hinsichtlich der Geschäftsperspektiven hat sich weitgehend verflüchtigt. Die Testteilnehmer gehen nun eher von einer Seitwärtsentwicklung aus. Im Einzelhandel schwächte sich die Unzufriedenheit der Unternehmen über ihre Geschäftslage ab, zudem wurden die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger skeptisch eingeschätzt als im Juli.

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