02.07.2015|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Wohnungsbau erwartet Fortsetzung der guten Geschäftslage

Im Bauhauptgewerbe ist der bisherige Aufwärtstrend des Geschäftsklimas leicht eingeknickt. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm erstmals seit drei Monaten ab, hinsichtlich ihrer Geschäftsperspektiven äußerten sich die Betriebe jedoch etwas zuversichtlicher. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten ist gesunken und lag mit 75 % (saisonbereinigt) einen Prozentpunkt unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Ein Fünftel der Umfrageteilnehmer war von Behinderungen der Bauproduktion betroffen gegenüber 28 % zur gleichen Zeit im Vorjahr. Auftragsmangel wurde erneut am häufigsten genannt (13 %), andere Gründe spielten im Falle von Beeinträchtigungen nur eine geringe Rolle. Die Reichweite der Auftragsreserven hat sich im Durchschnitt der Bausparten verkürzt. Mit 3,2 Monaten war sie aber weiterhin höher als ein Jahr zuvor (2,9 Monate). Den Firmenmeldungen zufolge setzte sich der Anstieg der Bauleistungspreise fort. In den kommenden Monaten dürfte sich der Preisanstieg nach Einschätzung der Testteilnehmer etwas abschwächen. Die Personalpläne deuten auf einen abnehmenden Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften hin.

Im Hochbau blieb das Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge unverändert freundlich. Allerdings entwickelten sich seine beiden Komponenten gegenläufig. Eine Abschwächung in den Urteilen zur Geschäftslage wurde durch eine günstigere Einschätzung der weiteren Aussichten kompensiert. Die Lagebewertungen haben im öffentlichen und vor allem im gewerblichen Hochbau nachgegeben. Im Wohnungsbau wurde dagegen die im Vergleich zu den anderen Hochbausparten überdurchschnittlich gute Geschäftslage noch etwas besser bewertet als im Mai. Dabei rechneten die hier tätigen Betriebe vermehrt mit einer eher noch günstigeren Entwicklung im kommenden halben Jahr. Im öffentlichen Hochbau fielen die Geschäftserwartungen ähnlich zuversichtlich aus wie im Vormonat, im gewerblichen Hochbau wurden erneut kleine Risiken hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung gesehen. Die Kapazitätsauslastung nahm im Durchschnitt der Hochbausparten ab, sie lag mit 76 % (saisonbereinigt) knapp unter dem Vergleichswert des Vorjahres (77 %). Die Reichweite der Auftragsbestände verringerte sich auf 3,7 Monate (Juni 2014: 3,2 Monate).

Im Tiefbau wurde die Geschäftssituation ebenfalls weniger positiver bewertet als im Vormonat. Anders als im Hochbau mussten die Testteilnehmer auch ihre Erwartungen zurücknehmen und sahen vorerst keinen Spielraum mehr für eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Die Reichweite der Auftragsbestände verkürzte sich erneut geringfügig, sie lag mit 2,4 Monaten abermals knapp unter dem Vorjahresniveau (2,5 Monate). Der Auslastungsgrad des Maschinenparks ist leicht gesunken, er war mit 72 % etwas niedriger als zur gleichen Zeit im Vorjahr (73 %, alle Werte saisonbereinigt).

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