02.06.2014|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe im Fokus: Nach starkem Anstieg eher schwächerer Geschäftsverlauf erwartet

Die Betriebe des Bauhauptgewerbes bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr so gut wie im Vormonat, aber weiterhin erheblich besser als im langjährigen Durchschnitt.

Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten ist etwas gesunken und lag mit 75 % (saison- und witterungsbereinigt) auf dem Vorjahresniveau. Von Behinderungen der Bautätigkeit waren 24 % der Baubetriebe betroffen und damit ähnlich viele wie im Vorjahr (26 %). Anders als ein Jahr zuvor wurde hauptsächlich Auftragsmangel angeführt. Witterungseinflüsse und andere Faktoren spielten bei Behinderungen nur eine untergeordnete Rolle. Die Reichweite der Auftragsreserven verkürzte sich im Durchschnitt der Bausparten und war mit 3,0 Monaten niedriger als zur gleichen Zeit im Vorjahr (3,3 Monate). Demzufolge hat der Zugang neuer Bauaufträge mit den auch witterungsbegünstigt sehr hohen Bauaktivitäten im bisherigen Jahresverlauf nicht mehr Schritt gehalten. Dies dürfte einer der wesentlichen Gründe sein, weswegen die Betriebe nun von einem tendenziell schwächeren Geschäftsverlauf in den nächsten Monaten ausgingen und ihre Bautätigkeitserwartungen etwas nach unten korrigierten. Die Testteilnehmer berichteten, dass sich die Spielräume für eine Erhöhung der Bauleistungspreise etwas verringert haben. Für die nächste Zeit wird mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet. Den Planangaben zufolge dürfte sich der Personalbestand in den kommenden Monaten nur noch geringfügig erhöhen.

Im Hochbau gaben die Urteile zur Geschäftslage auf hohem Niveau deutlich nach und zwar im gewerblichen Hochbau sowie im Wohnungsbau, während sie sich im öffentlichen Hochbau erneut verbesserten. Überdurchschnittlich positiv schätzte nach wie vor der Wohnungsbau seine Lage ein. Die Perspektiven für die nächsten sechs Monate hellten sich im öffentlichen Hochbau weiter auf, im gewerblichen Hochbau blieben sie nahezu unverändert freundlich. Der Wohnungsbau rechnete dagegen weiterhin mit einer tendenziell eher ungünstigeren Entwicklung in den nächsten sechs Monaten. Die Kapazitätsauslastung ist im Hochbau gesunken und war mit 75 % niedriger als vor Jahresfrist (77 %, saison- und witterungsbereinigt). Die Reichweite der Auftragsbestände nahm im Wohnungsbau und gewerblichen Hochbau ab, im öffentlichen Hochbau blieb sie konstant. Sie lag im gewerblichen Hochbau noch deutlich über dem entsprechenden Vorjahresniveau, im öffentlichen Hochbau sowie im Wohnungsbau dagegen darunter. Im Durchschnitt der Hochbausparten verringerte sie sich auf 3,0 Monate und war damit kürzer als ein Jahr zuvor (3,4 Monate).

Auch im Tiefbau wurde die Geschäftslage weniger positiv als im April bewertet. Für das kommende halbe Jahr erwarteten die Testteilnehmer eine eher ungünstigere Geschäftsentwicklung. Die Reichweite der Auftragsreserven blieb konstant, sie verfehlte mit 2,8 Monaten erneut das vergleichbare Vorjahresniveau (3,0 Monate). Der Auslastungsgrad des Maschinenparks ist leicht gesunken; mit 74 % war die Kapazitätsauslastung aber nach wie vor höher als zur gleichen Zeit im Vorjahres (72 %, saison- und witterungsbereinigte Werte).



 

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