02.05.2014|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Hohe Kapazitätsauslastung

Im Bauhauptgewerbe ist die Stimmung im April nach einer Abschwächungsphase in den beiden Vormonaten auf einen neues Allzeithoch gestiegen. Dazu beigetragen haben vor allem eine deutliche Verbesserung der aktuellen Geschäftslage, aber auch wieder zuversichtlichere Geschäftserwartungen. Von Behinderungen der Bautätigkeit waren erneut erheblich weniger Betriebe betroffen als zur gleichen Zeit im Vorjahr (25 % gegenüber 72 %). Über witterungsbedingte Behinderungen berichteten nur noch 2 % der Testteilnehmer (Vorjahr: 68 %), 20 % klagten über Auftragsmangel (Vorjahr: 5 %). Andere Faktoren spielten ähnlich wie das Wetter bei Behinderungen nur eine untergeordnete Rolle. Die Auslastung der Baumaschinen und Baugeräte hat weiter zugenommen. Sie war erneut deutlich höher als ein Jahr zuvor (76 % gegenüber 72 %, nicht bereinigte Ursprungswerte).[1] Die Reichweite der Auftragsreserven verlängerte sich im Durchschnitt der Bausparten und übertraf mit 3,2 Monaten das vergleichbare Vorjahresniveau (3,1 Monate). Die Testteilnehmer gingen vermehrt von einer Erhöhung der Bauleistungspreise in den nächsten Monaten aus. Die Personalpläne wurden allerdings nochmals nach unten korrigiert und sprachen kaum noch für eine weitere Beschäftigungszunahme im baden-württembergischen Bauhauptgewerbe.

Im Hochbau resultierte der Stimmungsaufschwung hauptsächlich aus einer spartenübergreifenden Verbesserung in den Urteilen zur aktuellen Geschäftslage, die im Wohnungsbau besonders kräftig ausgeprägt war. Die Perspektiven für die nächsten sechs Monate wurden im gewerblichen Hochbau sowie Wohnungsbau wieder günstiger eingeschätzt. Im öffentlichen Hochbau fielen die Geschäftserwartungen dagegen unverändert zurückhaltend aus. Die Kapazitätsauslastung nahm weiter zu und war mit 77 % abermals höher als vor Jahresfrist (75 %, nicht bereinigte Ursprungswerte).[2] Die Reichweite der Auftragsbestände hat sich in allen Hochbausparten verlängert. Im Durchschnitt der Hochbausparten lag sie mit 3,4 Monaten über dem entsprechenden Vorjahreswert (3,2 Monate).

Im Tiefbau haben sich sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen deutlich verbessert. Die Reichweite der Auftragsreserven hat erneut zugenommen und verfehlte mit 2,8 Monaten das vergleichbare Vorjahresniveau (2,9 Monate) nur knapp. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bauleistung im bisherigen Jahresverlauf erheblich höher gewesen sein dürfte als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. So ist der Auslastungsgrad des Maschinenparks nochmals gestiegen und übertraf mit 74 % den entsprechenden Wert des Vorjahres (66 %, nicht bereinigte Ursprungswerte) deutlich.[3]



 

[1] Saison- und witterungsbereinigt lag die Kapazitätsauslastung im Bauhauptgewerbe insgesamt mit 77 % ebenfalls deutlich über dem vergleichbaren Vorjahresniveau (74 %)

 

 

[2] Saison- und witterungsbereinigt lag die Kapazitätsauslastung im Hochbau bei 78 % gegenüber 76 % vor einem Jahr

 

 

[3] Saison- und witterungsbereinigt war der Auslastungsgrad im Tiefbau mit 75 % ebenfalls beträchtlich höher als vor Jahresfrist (69 %)

 

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