Unternehmen im Südwesten bleiben trotz Börsenkrise in China zuversichtlich

„Die Unternehmen Baden-Württembergs lassen sich durch den Sinkflug der Börsen in China nicht beeindrucken. Die Autoindustrie und der Maschinenbau, die zu den wichtigsten Branchen im Südwesten zählen, gehen mittelfristig sogar von höheren Exporten aus“, kommentiert Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, den aktuellen L-Bank Konjunkturbericht für Baden-Württemberg.

In der Automobilindustrie steigen die Exporterwartungen von Juli auf August von minus vier auf 33,2 Punkte – und damit auf den höchsten Stand seit Ende des Jahres 2013. Der Export hat für die Branche eine sehr große Bedeutung: Die Quote liegt seit Jahren bei etwa 64 Prozent. „Der chinesische Markt ist dabei Exportlokomotive“, sagt Dr. Albrecht Fridrich von der Automobilindustrie in Baden-Württemberg. Gut jedes fünfte Auto, das in China neu verkauft wird, trägt also ein deutsches Konzernmarkenzeichen. Davon profitieren auch die Zulieferer im Südwesten.

Die Entwicklung im Export stützt die generellen guten Aussichten der deutschen Automobilbauer. Der Geschäftsklimaindex für die Branche, der die Urteile zur aktuellen Geschäftslage und zur Entwicklung in den kommenden sechs Monaten umfasst, notiert saisonbereinigt bei plus 27,8 Punkten. Damit liegt der Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung der Branche acht Punkte besser als noch im Juli. Zum Vergleich: Der Mittelwert der vergangenen 18 Jahre betrug 10,7 Punkte.

Im Maschinenbau verläuft die Entwicklung ähnlich. Die Erwartungen an den Export steigen innerhalb eines Monats von 3,9 auf 16,5 Punkte – der zweitbeste Wert innerhalb der vergangenen zwölf Monate. „Wir sehen derzeit keinen Anlass, unsere Prognosen anzupassen. Grundsätzlich ist für uns ein gewisses Auf und Ab im Chinageschäft nichts Neues“, sagt Dietrich Birk, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau in Baden-Württemberg. „Die Folgen der Kurskorrekturen an der Börse auf die Industrie und den privaten Konsum werden überschaubar bleiben. Diesen Optimismus spiegelt auch unsere aktuelle Konjunkturumfrage wider. 37 Prozent unserer Unternehmen haben angegeben, dass der chinesische Markt für sie gut läuft – der dritthöchste Wert nach Deutschland und den USA.“

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