Verarbeitendes Gewerbe: Leichte Abkühlung auf höchstem Niveau

Der Geschäftsklimaindikator im Verarbeitenden Gewerbe gab im Februar etwas nach, lag aber weiterhin auf einem hervorragenden Niveau. Dieser Rückgang war in erster Linie den Geschäftserwartungen der Teilnehmer geschuldet, welche im Rahmen der aktuellen Befragung weniger optimistisch ausfielen als noch zuletzt. Für die kommenden drei Monate gingen die Unternehmen trotz leicht gestiegener Exporterwartungen seltener von einem Anstieg der Produktion aus. Die Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert. Bei der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage waren die positiven Stimmen zwar deutlich in der Mehrheit, der Saldo sank jedoch leicht. Von einer wachsenden Nachfrage wurde im Februar etwas seltener berichtet.

Auch bei den Herstellern von Vorleistungsgütern konnte sich das im Januar gemeldete Stimmungshoch nicht halten. Sie bewerteten ihre Geschäftslage per saldo deutlich weniger günstig als zuletzt, wenngleich der zugehörige Indikator noch auf einem außergewöhnlich hohen Niveau notierte. Nachfrage als auch Auftragsbestand entwickelten sich weiterhin positiv, jedoch wurde jeweils deutlich seltener von Zuwächsen berichtet. Die Zufriedenheit mit den Orderbüchern war auf herausragendem Niveau rückläufig. Da sich auch die Geschäftsperspektiven verschlechterten, ebenso wie die Exportaussichten, sank der Indikator des Geschäftsklimas ebenfalls merkbar. Er lag aber noch deutlich über dem Vorjahresmonat. Die Produktion wurde den zweiten Monat in Folge per saldo weniger stark ausgeweitet und die Produktionspläne waren nicht mehr so häufig nach oben gerichtet wie zuletzt – trotz Lagerbestände unter dem branchenüblichen Niveau.

Die Stimmung bei den Unternehmen der Investitionsgüterindustrie war im Februar ausgezeichnet, der Klimaindikator erreichte eine neue Bestmarke. Auch der Saldenwert zur derzeitigen Geschäftslage konnte, dank einer dynamischen Nachfrageentwicklung und einer weit verbreiteten Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen, einen neuen Rekord erzielen. Die Lagerbestände waren weiterhin größtenteils geräumt, dennoch wurden die expansiven Produktionspläne deutlich zurückgenommen. Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr waren die Unternehmen zuversichtlich, auch da der Optimismus in Bezug auf das Exportgeschäft ungebrochen war.

Im Konsumgüterbereich blieb das Geschäftsklima im Vergleich zum Vormonat unverändert und der zugehörige Indikator damit auf dem höchsten Wert der letzten 10 Jahre. Hier kompensierte der gestiegene Lageindikator die etwas weniger günstigen Geschäftserwartungen. Die Teilnehmer monierten allerdings eine per saldo kaum noch steigende Nachfrage und zeigten sich auch weniger zufrieden mit ihren Auftragsbeständen als zum Jahreswechsel. Die Meldungen eines Produktionsrückgangs überwogen im Februar knapp. Die Fertigwarenlager waren auch aufgrund dessen nicht ausreichend befüllt. Den günstigen Exporterwartungen entsprechend wurden die Produktionspläne leicht angehoben.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie war im Februar eine starke Eintrübung des Geschäftsklimas zu beobachten. Es kann aber weiterhin durchaus als günstig beschrieben werden. Die aktuelle Geschäftslage wurde im Rahmen der jüngsten Befragung wesentlich seltener positiv bewertet und bezüglich der erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten waren nun gar die pessimistischen Stimmen leicht in der Überzahl. Im scharfen Kontrast zu den Vormonaten berichteten die Teilnehmer nun von einer tendenziell sinkenden Nachfrage. Auch die Entwicklung der Auftragsbestände blieb hinter den Vormonaten zurück, gereichte den Betrieben aber weiterhin durchaus zum Vorteil. Die Produktion wurde wesentlich seltener ausgeweitet und die im langfristigen Branchendurchschnitt liegenden Fertigwarenbestände nahmen erneut etwas zu. In Anbetracht dessen wurden die expansiven Produktionspläne für die kommenden Monate stark zurückgenommen. Bezüglich der künftigen Exportgeschäfte nahm der Überhang der optimistischen Stimmen allerdings merklich zu.

Im Bereich Gummi- und Kunststoffwaren verlor die Nachfrageentwicklung stark an Dynamik und bezüglich der Auftragsbestände wurde nun eher von Rückgängen berichtet. Weniger Teilnehmer gaben an, das Fertigungstempo erhöht zu haben, wobei sich dennoch ein gewisser Lagerdruck aufbaute. Die aktuelle Geschäftslage wurde – auf außergewöhnlich positivem Niveau – etwas seltener günstig bewertet als im Januar. Da auch die Geschäftsaussichten spürbar an Optimismus einbüßten, sank der übergeordnete Klimaindikator. Man kann aber weiterhin von einem sehr günstigen Geschäftsklima sprechen. Aus dem Auslandsgeschäft wurden seltener neue Impulse erwartet. Die Produktionspläne wurden im Hinblick darauf und in Anbetracht der per saldo weniger optimistischen allgemeinen Geschäftserwartungen stark nach unten korrigiert.

Im Papier- und Pappegewerbe verschlechterte sich die aktuelle Geschäftslage – auf hervorragendem Niveau – spürbar. Für die kommenden sechs Monate rechneten etwas weniger Befragte mit einer günstigen Entwicklung, sodass auch der übergeordnete Klimaindikator nachgab. Bezüglich der Nachfrage und Auftragsbestände wurde seltener von Zuwächsen berichtet und die Zufriedenheit mit den Zweiten war sichtlich rückläufig. Die Produktionsmenge wurde deutlich öfter angehoben, womit allerdings auch die Lagerbestände leicht anstiegen. Für die nahe Zukunft sahen die Unternehmen nun per saldo kaum noch Produktionsausweitungen vor, was auch an den nunmehr pessimistischen Exporterwartungen gelegen haben mag.

Der Geschäftsklimaindikator im Druckgewerbe verfehlte den sehr guten Vormonatswert merklich. Zwar wurde die aktuelle Geschäftssituation auf herausragendem Niveau öfter positiv bewertet, sodass der zugehörige Indikator auf dem höchsten Stand seit Oktober 1999 notierte. Dies wurde jedoch durch die nunmehr verhaltenen Geschäftsaussichten klar überkompensiert. Die Nachfrageentwicklung verlor stark an Dynamik und auch wachsende Auftragsbestände wurden deutlich seltener gemeldet. Die Fertigwarenbestände nahmen per saldo stark ab. Dennoch planten die Betriebe nun tendenziell, die Produktion zu drosseln. Bezüglich der künftigen Auslandsgeschäfte keimte allerdings wieder etwas Zuversicht auf.

Der Lageindikator für den Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen konnte den vorangegangenen Rekordwert nicht bestätigen. Trotz eines deutlichen Rückganges war das saldierte Lageurteil aber immer noch außergewöhnlich günstig. Die Nachfrage entwickelte sich deutlich seltener im Sinne der Betriebe. Auch die Auftragspolster nahmen – auf hohem Niveau – weniger oft zu. Mit ihren Orderbüchern zeigten sich die Betriebe weit verbreitet zufrieden. Die Produktion wurde seltener, aber dennoch vielerorts, ausgeweitet. Die zurzeit branchenspezifisch sehr niedrigen Lagerbestände nahmen dabei leicht zu. Bezüglich ihrer Exporterwartungen äußerten sich die Betriebe per saldo weniger zuversichtlich und auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen weniger günstig aus. Infolge des Rückgangs beider Teilindikatoren sank der Klimaindikator.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen zeigte sich ein erfreuliches Gesamtbild: Die Nachfrageentwicklung wurde wieder etwas günstiger beschrieben und die Zufriedenheit mit den Orderbüchern nahm spürbar zu. Die aktuelle Geschäftslage wurde seit Beginn der Zeitreihe 1991 noch nie derart oft positiv bewertet. Allerdings stiegen trotz seltenerer Produktionsausweitung die niedrigen Fertigwarenbestände. Für die kommenden Monate erwarteten die Teilnehmer wieder wesentlich öfter eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. In Konsequenz auf den Anstieg beider Teilindikatoren nahm auch der Klimaindikator deutlich zu und erreichte ein außergewöhnlich positives Niveau. Die expansiven Produktionspläne wurden trotz merklich optimistischerer Exporterwartungen leicht zurückgenommen.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich das Geschäftsklima im Februar und der zugehörige Indikator konnte eine neue Höchstmarke seit Beginn der Zeitreihe 1991 erreichen. Zwar wurde die aktuelle Geschäftslage – auf außerordentlich positivem Niveau – seltener günstig bewertet. Dies wurde jedoch durch deutlich optimistischere Geschäftserwartungen klar überkompensiert. Die Nachfrageentwicklung verlor dagegen stark an Dynamik und auch bezüglich der Auftragsbestände wurden seltener Zunahmen vermeldet. Die Zufriedenheit mit den Zweiten war – auf außerordentlich hohem Niveau – rückläufig. Mit deutlich selteneren Produktionsausweitungen verringerten sich per saldo auch die branchenspezifisch niedrigen Lagerbestände. Auf den Auslandsmärkten erwarteten die Teilnehmer weit verbreitet neue Absatzchancen. Die stark expansiven Produktionspläne wurden trotz der günstigen Erwartungen leicht gekürzt.

Im Maschinenbau konnte der Lageindikator das herausragende Vormonatsergebnis nochmals leicht überbieten. Zuletzt bewerteten die Teilnehmer ihre Geschäftslage im Februar 2008 derart oft positiv. Die Geschäftsperspektiven verloren indessen an Optimismus, was die positive Entwicklung der Geschäftslage überkompensierte. Insgesamt stellte sich das Geschäftsklima damit erneut weniger günstig dar als in den Monaten davor. Dennoch notierte der Klimaindikator noch auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Von einer Steigerung der Nachfrage und der Auftragsbestände wurde weit verbreitet und öfter als zuletzt berichtet. Zweite stellten die Betriebe per saldo voll zufrieden. Trotz merklich vermehrter Produktionsausweitung sanken die gemeldeten Fertigwarenbestände. Die Exporterwartungen waren unvermindert zuversichtlich. Dennoch planten die Betriebe spürbar seltener, ihre Produktion auszuweiten.

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile zeigten sich die Befragten mit ihrer aktuellen Geschäftssituation vollends zufrieden. Auch erwarteten sie sichtlich öfter eine günstige Entwicklung in den kommenden Monaten. Insgesamt verbesserte sich damit das ohnehin außergewöhnlich günstige Geschäftsklima. Von einer zunehmenden Nachfrage berichteten die Betriebe wieder deutlich öfter. Mit ihren Auftragsbeständen zeigten sich die Teilnehmer weit verbreitet zufrieden. Die Produktion wurde wieder öfter angehoben. Für die nahe Zukunft waren allerdings – trotz weiterhin optimistischer Exporterwartungen – wesentlich seltener weitere Anhebungen vorgesehen als zuletzt. Dennoch waren die Produktionspläne noch klar auf Wachstum ausgerichtet.

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