01.03.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Lageindikator markiert neuen Höchststand

Der Boom im Bauhauptgewerbe zeigte sich im Februar ungebrochen. Mit einem neuerlichen Anstieg verbesserte der Lageindikator den vorangegangenen Rekordwert. Die Geschäftserwartungen verloren indessen weiter an Zuversicht. Der zugehörige Indikator drehte gar in den leicht negativen Bereich, lag allerdings weiterhin deutlich oberhalb seines langfristigen Mittels. Da die negative Entwicklung der Erwartungskomponente überwog, gab der Gesamtindikator zum Geschäftsklima leicht nach. Der Anteil der Betriebe, welche eine Behinderung ihrer Bautätigkeit monierten, stieg um 12 Prozentpunkte und lag damit bei 47%. Dieser Anstieg war jedoch primär auf die saisonüblich widrigen Witterungseinflüsse zurückzuführen. Der davon betroffene Anteil der Befragten stieg von 21% auf aktuell 32%. Probleme, offene Stellen zeitnah neu zu besetzen, hatten 7% der Betriebe (6% zuletzt). Vor Jahresfrist betrug dieser Anteil allerdings nur 3%. Ein Auftragsmangel wurde unverändert von 5% der Unternehmen gemeldet (10% im Vorjahresmonat). Den übrigen Hinderungsgründen kam im Rahmen der aktuellen Umfrage nur eine geringe Bedeutung zu. Ein deutlicher Rückgang musste bei den durchschnittlichen Auftragspolstern festgestellt werden. Diese verringerten sich um 0,6 Monate und lagen damit bei 3,5 Monaten. Besser entwickelte sich der Grad der technischen Kapazitätsausnutzung. Dieser stieg von 77,4 % auf stolze 84,6%. Die Baupreise konnten merklich öfter angehoben werden. Die künftigen Preisgestaltungsmöglichkeiten schätzten die Unternehmen jedoch weniger optimistisch ein als zuletzt.

Auch im Hochbau traf ein neuer Höchststand des Lageindikators auf schwächere Geschäftserwartungen. Der Erwartungsindikator sank dabei unter die Nulllinie. Da die negative Entwicklung dominierte, sank der Gesamtindikator merklich, notierte aber immer noch auf einem bereichsspezifisch außergewöhnlich positiven Niveau. In den Teilsparten öffentlicher Hochbau und Wohnungsbau verschlechterte sich neben den Geschäftsperspektiven auch die aktuelle Geschäftslage. Entsprechend deutlich fiel der Rückgang des jeweiligen Klimaindikators aus. Im gewerblichen Hochbau dagegen konnte ein neuer Höchststand des Lageindikators die vermindert zuversichtlichen Geschäftserwartungen überkompensieren, was es dem Klimaindikator ermöglichte, einen Teil der Vormonatsverluste wieder aufzuholen. Im Durchschnitt der Hochbausparten war ein deutlicher Rückgang der Auftragsreserven zu verbuchen. Diese sanken von zuletzt 4,3 Monaten auf nunmehr 3,5 Monate.

Der Tiefbau konnte sich im Februar insgesamt besser entwickeln. Das Geschäftsklima fiel wieder günstiger aus. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen auf außerordentlich gutem Niveau wieder öfter positiv. Auch gingen sie häufiger von einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden Monaten aus. Die durchschnittlichen Auftragsbestände verblieben unbewegt bei 3,7 Monaten, wobei sich die Teilnehmer mit diesen per saldo zufriedener zeigten als im Vormonat.

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