24.04.2012|Bauhauptgewerbe

Privater Wohnungsbau beflügelt das Baugewerbe

Das Baugewerbe erwies sich im März als Antreiber der Konjunktur in Baden-Württemberg. Die Bauunternehmer blickten so zufrieden wie noch nie seit Bestehen des L-Bank-ifo-Konjunkturtest auf ihre aktuelle Situation – auch, wenn die Erwartungen für das kommende Halbjahr etwas verhaltener ausfallen. Vor allem im Wohnungsbau hat sich die ohnehin gute Lage weiter verbessert. Die schlechten Witterungsverhältnisse haben dabei verhindert, dass die Lage von den Unternehmen noch besser beurteilt wird.

Der Grund für diesen anhaltenden Aufschwung: Angesichts der Unsicherheiten an den Finanzmärkten und niedriger Zinsen setzen die Menschen bei der Geldanlage und Altersvorsorge zunehmend auf Immobilien. Auch die energetische Sanierung bestehender Immobilien sehen viele als sinnvolle Geldanlage.

Entsprechend gut gefüllt sind die Auftragsbücher in der Baubranche: Nur 15 Prozent der Unternehmen klagen über zu wenig Aufträge, vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. Im Durchschnitt benötigt jeder Betrieb 2,7 Monate, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Um die Nachfrage bedienen zu können, planen viele Unternehmen, neues Personal einzustellen.

Getrübt wird die gute Stimmung lediglich vom öffentlichen Hochbau. Hier rechnen die Unternehmen mit einer Verschlechterung der Lage und passen ihre Produktionspläne entsprechend an.

Grund zum Optimismus gibt es hingegen beim Tiefbau. Hier rechnen die Unternehmen in nächster Zeit mit deutlich mehr Aufträgen. Entsprechend blicken sie mehrheitlich positiv in die Zukunft – zum ersten Mal seit drei Jahren. Dies könnte ein erstes Anzeichen für eine Trendwende sein.

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