Verarbeitendes Gewerbe: Herausragende Geschäftslage

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe erreichte im Dezember per saldo einen neuen Rekordwert. Die Nachfrage zog wieder an und die Umfrageteilnehmer waren überaus zufrieden mit ihren Auftragsbeständen. Wenn auch auf den ausländischen Märkten erneut etwas häufiger Wachstumspotenziale ausgemacht wurden, blieben die allgemeinen Geschäftsaussichten unverändert optimistisch. Insgesamt kletterte der Klimaindikator auf einen neuen Höchststand seit Januar 1991. Bei größtenteils geräumten Fertigwarenlagern wurden die Produktionspläne wieder angehoben.

Das Geschäftsklima im Bereich der Vorleistungsgüter verbesserte sich erneut, weil die Umfrageteilnehmer zuversichtlicher auf ihre weitere Entwicklung im kommenden Halbjahr blickten. Dabei wurde auch im Exportgeschäft weiterhin mit Zuwächsen gerechnet, wenn auch etwas seltener als in den Monaten zuvor. Passend zu den günstigen Zukunftsperspektiven und bei erneut gesunkenen Lagerbeständen wurden die Produktionspläne wieder angehoben. Die Nachfrage zog an, was sich auch in den sehr positiven Urteilen zum Auftragsbestand spiegelte. Der Lageindikator sank zwar leicht, blieb aber auf einem sehr hohen Niveau, so dass sich das Geschäftsklima weiter verbesserte.

Im Investitionsgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima zum fünften Mal in Folge. Dies ist insbesondere auf die Bewertung der gegenwärtigen Geschäftslage zurückzuführen, die zuletzt einen neuen Höchststand erreichte. Bei überaus günstigen Exportaussichten fielen auch die allgemeinen Geschäftsperspektiven sehr positiv aus, obgleich der Saldo zuletzt minimal sank. Die Nachfrage nahm wieder sichtlich mehr Fahrt auf, was sich auch in den überaus positiven Auftragsbestandsurteilen zeigte. Die Lagerbestände waren per saldo zu niedrig, weshalb die Produktion in den nächsten Monaten merklich angehoben werden dürfte.

Bei einer überaus guten Bewertung der Auftragsbestände beurteilten die Umfrageteilnehmer im Bereich der Konsumgüter auch ihre momentane Geschäftslage sehr positiv. Die Geschäftsperspektiven wurden hingegen weniger zuversichtlich bewertet, auch weil deutlich seltener neue Impulse von den ausländischen Märkten erwartet wurden. Im Mittel verbesserte sich das Klima erneut. Passend zu den weniger optimistischen Aussichten wurden die Produktionspläne für die kommenden Monate, trotz weiter gesunkener Lagerüberhänge, weniger expansiv gestaltet.

Branchenentwicklung: Der Geschäftsklimaindikator im Bereich Herstellung von chemischen Erzeugnissen konnte den sehr guten Wert vom Vormonat nicht ganz halten. Zwar bewerteten die Umfrageteilnehmer ihre aktuelle Situation abermals merklich positiver, die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate fielen aber nicht mehr ganz so optimistisch aus wie zuletzt. Dies änderten auch die sehr günstigen Exporterwartungen nicht. Die Produktionspläne wurden angehoben. Obwohl die Nachfrage an Dynamik einbüßte, nahm die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen zu. Die Bestände an Fertigwaren stiegen, lagen aber weiterhin unterhalb des branchenüblichen Niveaus.

Die befragten Unternehmen in der Gummi- und Kunststoffwarenbranche waren mit ihren Auftragsbeständen zwar sehr zufrieden, die positiven Stimmen bezüglich der aktuellen Lage nahmen jedoch ab. Unterstützt durch günstigere Exportaussichten war der Blick auf das kommende Halbjahr hingegen wieder von Zuversicht geprägt. Insgesamt sank der Klimaindikator leicht. Bei geringeren Lagerbeständen waren die Produktionspläne weiterhin auf Expansion ausgerichtet, wenn auch weniger häufig als zuletzt.

Die abermals gesunkene Nachfrage im Papier- und Pappegewerbe schlug sich auch in der Bewertung der Auftragsbestände nieder. Dazu passend waren die die Unternehmen auch mit ihrer derzeitigen Situation weniger zufrieden, der Saldo blieb dabei aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Auf den ausländischen Märkten wurden zwar spürbar weniger Wachstumschancen gesehen als noch zuletzt, insgesamt erwarteten die Umfrageteilnehmer jedoch eine sehr positive Entwicklung in den nächsten Monaten. Den günstigen Zukunftsperspektiven entsprechend wurden die Produktionspläne wieder ausgeweitet.

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe trübte sich sichtlich ein. Die Unternehmen bewerteten nicht nur ihre momentane Lage weniger günstig, auch die Geschäftserwartungen waren von Zurückhaltung geprägt. Von den ausländischen Märkten wurden ebenfalls keine neuen Impulse erwartet. Die Beurteilung der Auftragsbestände verbesserte sich, wobei die Nachfrage nur mehr leicht zulegte. Die Lagerbestände konnten gefüllt werden, waren per saldo aber immer noch zu niedrig. Analog wurden die Produktionspläne gekürzt, blieben aber im positiven Bereich.

Obwohl die Nachfrage etwas an Fahrt verlor, erreichte die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung. Analog kletterte auch der Lageindikator auf eine neue Bestmarke. Die Exportaussichten waren, genauso wie die allgemeinen Geschäftserwartungen, beinahe unverändert optimistisch, so dass das Geschäftsklima sich leicht verbesserte. Bei weiter gesunkenen Lagerüberhängen, kann davon ausgegangen werden, dass die Produktion in der nächsten Zeit angehoben wird.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen erholte sich nach dem Rückgang vom Vormonat wieder. Die Nachfrage zog an und auch die Bewertung der Auftragsbestände verbesserte sich. Gleichzeitig erreichte die aktuelle Geschäftslage den höchsten Saldenwert seit über sechs Jahren. Auf den ausländischen Märkten wurden zwar weniger Wachstumsimpulse erwartet als zuletzt, insgesamt fiel der Blick auf die kommenden Monate jedoch wieder optimistischer aus. Im Mittel verbesserte sich damit das Klima. Die Umfrageergebnisse deuteten darauf hin, dass für die nächsten drei Monate vermehrt Neueinstellungen geplant waren. Der Bestand an Fertigwaren stieg leicht und die Produktion dürfte seltener angehoben werden als noch im Vormonat.

Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen erreichten bei einer günstigen Nachfrageentwicklung einen neuen Rekordwert. Mit den Auftragsbeständen waren die Umfrageteilnehmer weniger zufrieden als im Vormonat, der Saldo lag aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Die Exporterwartungen verbesserten sich weiter und deuteten auf ein Ansteigen der Ausfuhren in den kommenden Monaten hin. Gleichzeitig nahm auch die Zuversicht hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung merklich zu, so dass auch der Geschäftsklimaindikator weiter stieg. Bei per saldo zu geringen Lagerüberhängen dürfte die Produktion in den nächsten Monaten ausgeweitet werden.

Im Bereich Maschinenbau berichteten die Unternehmen wieder merklich öfter von einer steigenden Nachfrage und auch die Auftragsbestände entwickelten sich deutlich positiv. Die Zufriedenheit mit Letzterem war auf außergewöhnlich hohem Niveau noch einmal bedeutend angestiegen. Die zuvor bereits niedrigen Fertigwarenbestände sanken per saldo weiter spürbar. Passend zu diesem Bild wurde die aktuelle Geschäftslage auf herausragendem Niveau nochmals etwas öfter positiv bewertet. Der zugehörige Indikator notierte auf dem höchsten Stand seit Februar 2008. Von einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden Monaten gingen die Teilnehmer allerdings merklich seltener aus, obgleich die Geschäftserwartungen noch immer stark von Zuversicht geprägt waren. Insgesamt jedoch verfehlte der Klimaindikator den Rekordwert  vom Vormonat deutlich. Auf den ausländischen Märkten wurden etwas seltener neue Absatzchancen erwartet. Die per saldo stark expansiven Produktionspläne wurden etwas nach unten korrigiert.

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile stellte sich die Situation im Dezember durchweg positiv dar: Bezüglich der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Befragten vollumfänglich zufrieden. Der zugehörige Indikator notierte auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Da auch die Geschäftserwartungen wieder an Optimismus gewannen, verbesserte sich das Geschäftsklima insgesamt merklich und der Klimaindikator erreichte den höchsten Stand seit Januar 1998. Die Nachfrageentwicklung gewann auf außerordentlich hohem Niveau spürbar an Dynamik. Von steigenden Auftragsbeständen wurde etwas öfter berichtet und die Zufriedenheit mit den Orderbüchern nahm deutlich zu. In Anbetracht niedriger Fertigwarenbestände und optimistischerer Exporterwartungen waren wieder vielerorts Produktionsausweitungen vorgesehen.

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