15.01.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Klimaindikator auf Rekordhoch

Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima erneut. Der zugehörige Indikator konnte den im Vormonat aufgestellten Rekordwert nochmals leicht übertreffen. Ursächlich dafür waren die Geschäftserwartungen der Teilnehmer, welche im Rahmen der aktuellen Befragung nochmal an Optimismus zulegten. Mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen auf außergewöhnlich hohem Niveau unverändert häufig zufrieden. Der durchschnittliche Auftragsbestand betrug 4,2 Monate, was einem Rückgang um 0,2 Monate im Vergleich zum Vormonat entspricht. Im langjährigen Mittel lagen die Auftragsreserven lediglich bei 2,6 Monaten. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks stieg um 0,9 Prozentpunkte und bewegte sich damit bei bemerkenswerten 81%. Damit wurde das langfristige Mittel um 14,3 Prozentpunkte übertroffen. Neueinstellungen waren in Anbetracht dieser günstigen Ausgangssituation deutlich öfter vorgesehen. Von einer Behinderung ihrer Bautätigkeit berichteten im Dezember 32% der Befragten (zuletzt 30%). Als häufigste Ursache wurde dabei weiterhin der Arbeitskräftemangel genannt. Der Anteil der hiervon betroffenen Betriebe sank um 3 Prozentpunkte und lag bei nunmehr 15%. Vor Jahresfrist hatte der Anteil noch 9% betragen. Als zweitwichtigster Hinderungsgrund wurden mit 12% ungünstige Witterungseinflüsse angeführt. Unter einem Mangel an Aufträgen litten nach wie vor 6% der Befragten. Im Dezember 2016 war dieser Anteil noch bei 12% und im langfristigen Mittel bei 24% gelegen. Gemäß den aktuellen Umfrageergebnissen konnten die Baupreise merklich häufiger angehoben werden und auch für die nahe Zukunft erwarteten die Teilnehmer deutlich öfter Raum für Preiserhöhungen.

Während sich die aktuelle Geschäftslage im Hochbau auf außergewöhnlich hohem Niveau leicht verschlechterte, stieg der Anteil der zuversichtlichen Stimmen bezüglich der erwarteten Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Da die günstige Entwicklung der Erwartungskomponente überwog, konnte der übergeordnete Klimaindikator einen neuen Höchststand erreichen. Die drei Teilbereichen öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau entwickelten sich im Dezember unterschiedlich: Im öffentlichen Hochbau wurde die aktuelle Geschäftslage deutlich seltener positiv bewertet. Die Geschäftsaussichten fielen zwar günstiger aus, jedoch reichte der Anstieg nicht aus, die schlechtere Geschäftslage zu kompensieren, sodass der Klimaindikator insgesamt etwas verlor. Ähnlich verhielt es sich im gewerblichen Hochbau: Auch hier traf eine weniger positive aktuelle Geschäftslage auf zuversichtlichere Erwartungen. Insgesamt sank der Klimaindikator leicht. Im Bereich Wohnungsbau verbesserte sich das Geschäftsklima hingegen spürbar und der zugehörige Indikator konnte eine neue Bestmarke markieren. Dies war insbesondere auf die optimistischeren Geschäftserwartungen der Teilnehmer zurückzuführen. Aber auch die aktuelle Geschäftslage wurde im Dezember etwas öfter günstig bewertet. Der durchschnittliche Auftragsbestand im gesamten Hochbau entwickelte sich zuletzt rückläufig. Aktuell betrugen die Auftragsreserven im Schnitt 4,4 Monate (zuletzt 4,7). Auch der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten sank spürbar. Mit 79,7% (zuletzt 82,4%) wurde das historische Mittel aber noch um beachtliche 12,3 Prozentpunkte übertroffen.

Im Tiefbau ist insbesondere die Entwicklung der aktuellen Geschäftslage hervorzuheben. Diese wurde im Rahmen der jüngsten Befragung wesentlich öfter positiv bewertet und der zugehörige Indikator konnte den vorangegangenen Rekordwert nochmals deutlich übertreffen. Eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden Monaten erwarteten die Betriebe jedoch etwas seltener. Da die positive Entwicklung der Lagekomponente klar überwog, konnte auch der Klimaindikator mit einem merklichen Anstieg eine neue Bestmarke setzten. Der durchschnittliche Auftragsbestand stieg um 0,1 Monate und lag damit bei 3,8 Monaten. Die Zufriedenheit mit diesem Polster nahm per saldo auf herausragendem Niveau nochmals deutlich zu. Die Geräteauslastung war ebenfalls merklich angestiegen. Aktuell nutzten die Unternehmen ihren Gerätepark zu 78,5 % aus (zuletzt 76,2 %).


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