Verarbeitendes Gewerbe: Weiter günstige Exportaussichten

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs setzte seine seit Beginn dieses Jahres anhaltende positive Entwicklung fort. Die befragten Firmen zeigten sich überaus zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftssituation. Gleichzeitig blickten Sie unverändert zuversichtlich auf die kommenden Monate und auch auf den ausländischen Märken konnte erneut mehr Wachstumspotential ausgemacht werden. Mit den Auftragsbeständen waren die Befragten ebenfalls sehr zufrieden, entsprechend waren auch weitere Produktionsausweitungen geplant, wenn auch nicht ganz so häufig wie zuletzt.

Auch im Bereich der Vorleistungsgüter verbesserte sich das Geschäftsklima seit Beginn des Jahres kontinuierlich. Ursächlich hierfür waren die ‒ von den überaus positiven Exporterwartungen angetriebenen ‒ Geschäftsperspektiven. Obgleich die Beurteilung der Auftragsbestände sehr günstig ausfiel, waren die Firmen nicht mehr ganz so zufrieden mit ihrer momentanen Lage wie noch zuletzt. Die Lagerüberhänge lagen unter dem langfristigen Durchschnitt und es war wieder häufiger mit Produktionsausweitungen zu rechnen.

Im Investitionsgüterbereich stieg der Klimaindikator ebenfalls seit Beginn des Jahres an. Der Saldo der aktuellen Lageurteile fiel gar so positiv aus wie seit Mai 2008 nicht mehr. Auch der Blick auf die kommenden Monate war abermals zuversichtlicher, was unter anderem an den sehr guten Exporterwartungen liegt. Der Auftragsbestand entwickelte sich günstig und wurde entsprechend bewertet. Nachdem auch die Fertigwarenlager sanken, soll die Produktion ausgeweitet werden.

Im Konsumgüterbereich gab der Klimaindikator merklich nach, lag aber weiterhin deutlich oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Die Urteile zur momentanen Lage fielen nach wie vor günstig aus, waren jedoch sichtlich niedriger als zuletzt. Die Geschäftsaussichten für die nahe Zukunft trübten sich ein, so dass die Unternehmen per saldo mit Geschäftsabschwächungen rechneten. Die Exporterwartungen waren zwar gesunken, versprachen aber weiterhin Zuwächse im Auslandsgeschäft. Trotz einer geringeren Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen wurden die Produktionspläne ausgeweitet.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verschlechterte sich sichtlich, der Wert lag niedriger als vor Jahresfrist. Die Unternehmen waren mit ihrer momentanen Situation sichtlich weniger zufrieden. Trotz der herausragenden Absatzchancen auf den ausländischen Märkten waren die Geschäftsaussichten durchwachsen, der Saldo sank unter den langfristigen Mittelwert. Bei deutlich ungünstigeren Urteilen zu den Auftragsbeständen wurden auch die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet.

In der Gummi- und Kunststoffwarenbranche sank der Klimaindikator ebenfalls unter den Vorjahreswert. Dies war auf die eingetrübten Geschäftserwartungen, die trotz der weiter gestiegenen Exporterwartungen in den negativen Bereich drehten, zurückzuführen. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen stieg, was sich auch in den sehr günstigen Lageurteilen spiegelte. Die Produktion soll häufiger ausgeweitet werden, obwohl der Lagerbestand größer ausfiel als noch vor einem Jahr.

Der Geschäftsklimaindikator im Papier- und Pappegewerbe stieg deutlich. Zum einen verbesserte sich die aktuelle Lage, zum anderen war auch der zuletzt eingetrübte Blick auf die nahe Zukunft im Mai wieder von Zuversicht geprägt. Die Auftragsbestände wurden überaus günstig eingestuft. Die Bestände an Fertigwaren sanken, dennoch soll die Produktion seltener ausgeweitet werden. Die Exporterwartungen stiegen zwar, blieben aber sowohl hinter dem Vorjahreswert als auch hinter dem langfristigen Durchschnitt zurück.

Im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima zwar, der Sprung in den positiven Bereich gelang jedoch nicht. Die befragten Unternehmen waren nicht ganz so zufrieden mit ihrer momentanen Situation wie im Vormonat. Die Geschäftsperspektiven fielen günstiger aus, der Saldo blieb aber unterhalb des langfristigen Durchschnitts. Im Unterschied dazu gaben die Exporterwartungen nach, der Saldo lag jedoch sichtlich über dem Vorjahreswert. Die Urteile zu den Auftragsbeständen fielen merklich zurückhaltender aus als zuletzt. Bei zu niedrigen Lagerüberhängen soll die Produktion wieder ausgeweitet werden.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen stieg der Klimaindikator erneut, weil die Unternehmen abermals zuversichtlicher auf die kommenden Monate blickten. Auch auf den ausländischen Märkten wurden wieder merklich häufiger Wachstumspotentiale ausgemacht. Der Geschäftslageindikator gab erneut nach, blieb aber auf einem sehr hohen Niveau. Die Nachfrage nahm weiter an Fahrt auf und die Produktionspläne wurden entsprechend deutlich ausgeweitet.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich wieder merklich. Ursächlich hierfür waren sowohl die aktuell hervorragende Stimmung als auch die günstigeren Zukunftseinschätzungen der befragten Unternehmen. Die Geschäftsperspektiven konnten den langfristigen Durchschnitt per saldo nur knapp übertreffen, die Exporterwartungen hingegen legten deutlich zu. Bei einer dynamischen Nachfrageentwicklung soll auch die Produktion in den kommenden Monaten ausgeweitet werden.

Die Urteile zur aktuellen Lage fielen im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen herausragend günstig aus. Der Saldo erreichte den höchsten Wert seit dem Bestehen der Zeitreihe und auch der Blick auf die kommenden Monate war zum vierten Mal in Folge positiver. Auf den ausländischen Märkten wurden ebenfalls Wachstumspotentiale gesehen, wenn auch nicht ganz so häufig wie zuletzt. Das Geschäftsklima insgesamt erreichte somit ebenfalls einen neuen Rekordwert. Mit den Auftragsbeständen waren die Befragungsteilnehmer sehr zufrieden, dennoch soll die Produktion seltener ausgeweitet werden als zuletzt.

Die Urteile zur aktuellen Lage im Maschinenbau erreichten den höchsten Stand seit über fünf Jahren. Gleichzeitig blickten die Umfrageteilnehmer unverändert positiv auf die kommenden Monate. Vom Auslandsgeschäft wurden ebenfalls Zuwächse erwartet, wenn auch nicht ganz so oft wie zuletzt. Insgesamt verbesserte sich das Klima erneut. Die Produktionspläne waren weniger expansiv als zuletzt, obwohl die Auftragsbestände sich günstig entwickelten und die Fertigwarenlager größtenteils geräumt waren.

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile zeigte sich die klare Mehrheit der Befragten zufrieden mit der momentanen Geschäftslage. Auf die kommenden Monate blickten die Unternehmen wieder zuversichtlicher, auch wenn Impulse aus dem Auslandsgeschäft seltener erwartet wurden. Das Geschäftsklima erreichte insgesamt den höchsten Stand seit Sommer 2011. Die günstige Gesamtsituation spiegelte sich auch in den sehr guten Bewertungen der Auftragsbestände wider. Der Bestand an Fertigwaren sank unter den langfristigen Mittelwert. Die Produktionspläne waren dennoch sichtlich weniger expansiv als zuletzt.

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