Verarbeitendes Gewerbe: Schwächere Geschäftslage

Das Klima im Verarbeitenden Gewerbe verschlechterte sich, weil die Urteile zur aktuellen Lage per saldo sichtlich weniger günstig ausfielen als zuletzt. Die Geschäftsperspektiven hingegen verbesserten sich zum sechsten Mal in Folge. Dabei wurden auch aus dem Auslandsgeschäft wieder vermehrt neue Impulse erwartet. Die Produktionspläne wurden dementsprechend ausgeweitet, obwohl die Nachfrage zuletzt nachgab.

Aufgrund eines deutlichen Rückgangs der positiven Stimmen zur aktuellen Lage im Vorleistungsgewerbe sank auch der Klimaindikator sichtlich. Mit Blick auf die kommenden Monate jedoch nahm die Zuversicht ‒ auch im Exportgeschäft ‒ weiter zu.  Bei einem Nachfragerückgang sollen die Produktionspläne etwas weniger expansiv gestaltet werden.

Der Geschäftsklimaindikator im Investitionsgüterbereich gab auf weiterhin hohem Niveau etwas nach, weil die sehr guten Lageurteile in diesem Monat deutlich zurückgingen. Die seit einem halben Jahr andauernde Verbesserung der Geschäftsperspektiven setzte sich weiter fort, so dass die zuvor noch negativen Erwartungen nun von Zuversicht geprägt sind. Auch die erwartete Entwicklung auf den ausländischen Märkten wurde diesen Monat wieder optimistischer wahrgenommen. Den positiven Zukunftserwartungen entsprechend wurden die Beschäftigtenpläne zum vierten Mal in Folge nach oben angepasst. Trotz eines Rückgangs des Auftragsbestands soll die Produktion nicht mehr weiter gedrosselt werden.

Im Bereich der Konsumgüter verbesserte sich das Geschäftsklima. Die Umfrageteilnehmer waren zufriedener mit ihrer momentanen Situation und auch die Geschäftsaussichten wurden wieder merklich optimistischer eingeschätzt. Dabei wurden auch vom Exportgeschäft wieder mehr Impulse erwartet. Bei einer ähnlich hohen Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand wie im Vormonat wurden die Produktionspläne zwar gekürzt, waren aber weiterhin expansiv.

Branchenentwicklung: Das Klima in der chemischen Industrie verbesserte sich, nach dem Rückgang vom Vormonat, wieder deutlich, weil die Umfrageteilnehmer so optimistisch auf ihre Geschäftsentwicklung blickten, wie seit Anfang 2011 nicht mehr. Dabei wurden weniger Impulse aus dem Ausland erwartet als in den Monaten zuvor. Die Nachfrage ging deutlich zurück und die Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihrer momentanen Lage. Aufgrund zu großer Bestände an Fertigwaren soll die Produktion gedrosselt werden.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren beurteilten die Firmen ihre Geschäftslage nicht mehr so günstig wie zuletzt, dafür blickten sie ‒ trotz gesunkener Exporterwartungen ‒ wieder optimistischer auf die kommenden Monate. Insgesamt veränderte sich der Klimaindikator nicht. Bei einem deutlichen Plus an Auftragseingängen soll die Produktion weiterhin expansiv bleiben. Den Ergebnissen zufolge ist ein Ausbau des Mitarbeiterstamms geplant. Für die kommenden Monate wird ein stärkerer Preisdruck erwartet.

Im Papier- und Pappegewerbe verschlechterte sich das Klima erneut und lag nur noch knapp oberhalb des langfristigen Durchschnitts. Die Skepsis hinsichtlich des zukünftigen Geschäftsverlaufs nahm nochmals zu, obwohl die zuletzt noch negativen Exporterwartungen deutlich stiegen und neue Impulse aus dem Auslandsgeschäft erwartet wurden. Die Umfrageteilnehmer erwarteten, dass sie noch öfter zu Preiszugeständnisse gezwungen werden. Den skeptischen Zukunftsaussichten entsprechend soll die Produktion gedrosselt werden. Die aktuelle Geschäftslage wurde wieder günstiger eingestuft; der Saldenwert war höher als vor Jahresfrist.

Der Geschäftsklimaindikator im Bereich der Druckerzeugnisse sank tiefer in den negativen Bereich. Die Umfrageteilnehmer waren unverändert zufrieden mit ihrer momentanen Lage, hinsichtlich ihrer Geschäftsentwicklung nahm der Pessimismus jedoch weiter zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurde unverändert mit Geschäftsabschwächungen gerechnet. Für die kommenden Monate wurde wieder ein stärkerer Preisdruck erwartet. Die Produktionspläne wurden nach unten korrigiert und waren nur mehr leicht expansiv.

Nach drei Monaten im positiven Bereich trübte sich das Klima bei den Herstellern von Metallerzeugnissen wieder ein. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm merklich zu und die Geschäftslage wurde abermals ungünstiger wahrgenommen; positive und negative Stimmen hielten sich nun größtenteils die Waage. Die Geschäftsaussichten trübten sich ein und auch auf den ausländischen Märkten wurde, trotz gestiegener Exporterwartungen, weiterhin mit Geschäftsabschwächungen gerechnet. Die Produktionspläne wurden nach oben korrigiert, per saldo soll die Produktion aber weiterhin gesenkt werden.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verschlechterte sich deutlich. Die Urteile zur momentanen Lage fielen merklich zurückhaltender aus als in den drei Monaten zuvor und auch die Geschäftsperspektiven wurden abermals weniger günstig eingestuft. Die Exporterwartungen wurden ebenfalls erneut zurückgenommen, es wurde aber weiterhin Spielraum für Wachstum auf ausländischen Märkten gesehen. Trotz eines leichten Rückgangs waren die Testteilnehmer weiterhin überaus zufrieden mit ihrem Auftragsbestand. Dementsprechend soll die Produktion und der Mitarbeiterstamm ‒ trotz des antizipierten Preisdrucks ‒ in den kommenden Monaten ausgeweitet werden.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sank der Klimaindikator auf hohem Niveau, weil die befragten Unternehmen mit ihrer momentanen Situation merklich weniger zufrieden waren. Dafür erhöhte sich der Anteil der Firmen die optimistisch auf die kommenden Monate blicken merklich. Auch die Entwicklung auf den ausländischen Märkten wurde abermals optimistischer eingeschätzt. Die Fertigwarenlager waren weiterhin nicht ausreichend gefüllt, die Produktion soll dementsprechend häufiger ausgeweitet werden.

Nach fünf Anstiegen in Folge blieb das Geschäftsklima im Maschinenbau konstant. Die aktuelle Geschäftslage wurde zwar weniger günstig eingestuft, die Geschäftsperspektiven hingegen wurden zum sechsten Mal in Folge optimistischer bewertet und waren von Zuversicht geprägt. Die positiven Exporterwartungen legten merklich zu. Aufgrund zu niedriger Lagerüberhänge soll die Produktion, erstmals seit Ende letzten Jahres, wieder ausgeweitet werden.

Der Klimaindikator im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile sank, weil die aktuelle Lage sichtlich weniger günstig wahrgenommen wurde als zuletzt. Auf die kommenden Monate blickten die Hersteller unverändert zurückhaltend. Die Exporterwartungen legten wieder etwas zu. Bei einem sichtlichen Rückgang des Auftragsbestands soll die Produktion häufiger gedrosselt werden als zuletzt. Die Umfrageergebnisse deuteten auf einen gesteigerten Personalbedarf hin. Die Preiserhöhungsspielräume wurden wieder sichtlich zurückhaltender bewertet.

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