05.07.2016|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Außergewöhnlich starke Witterungseinflüsse

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe war annähernd genauso gut wie im Mai. Die Testteilnehmer waren mit ihrer momentanen Geschäftslage unverändert zufrieden. Es blickte zwar weiterhin die Mehrheit der Baufirmen optimistisch auf die kommenden Monate, jedoch etwas weniger deutlich als zuletzt. Den Umfrageergebnissen zufolge, waren weiterhin Neueinstellungen geplant. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand gab leicht nach, die Mehrheit war aber weiterhin zufrieden. Die Auftragsreserve blieb unverändert bei 3,7 Monaten. Die Geräteauslastung konnte auf 76% gesteigert werden (Juni 2015: 75%). Der Anteil der Firmen, die von Bautätigkeitsbehinderungen berichtete, stieg auf 29% (Juni 2015: 20%). Dabei wurden Witterungseinflüsse mit 19% am häufigsten genannt (Juni 2015: 3%). Auftragsmangel wurde mit 7% seltener genannt als zuletzt (Juni 2015: 13%). Die Baufirmen berichteten seltener von Preissteigerungen als im Vormonat. Für die kommenden Monate wird mit einer Verlangsamung der Preisanstiege gerechnet. 

Im Hochbau verbesserte sich das Klima leicht, weil die momentane Lage etwas günstiger eingestuft wurde. Auf die zukünftige Geschäftsentwicklung blickten die Umfrageteilnehmer beinahe unverändert optimistisch. In den einzelnen Hochbausparten zeigte sich ein heterogenes Bild: Während der Geschäftsklimaindikator im öffentlichen Hochbau merklich stieg, blieb es im gewerblichen Hochbau unverändert und gab im Wohnungsbau sogar leicht nach. Dabei verbesserten sich die aktuellen Lageurteile im Wohnungsbau etwas und im öffentlichen Hochbau deutlich. Im gewerblichen Hochbau gaben sie hingegen nach. In allen Teilbereichen waren die Lageeinschätzungen auf hohem Niveau und auch auf das kommende Halbjahr wurde zuversichtlich geblickt, wenngleich es Unterschiede gab. Im öffentlichen und im gewerblichen Hochbau nahm die Zuversicht zu. Im Wohnungsbau hingegen ließen sie nach. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm im Mittel aller Hochbausparten zum dritten Mal in Folge ab, lag aber weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Die Geräteauslastung blieb bei 76% (Juni 2015: 76%) und die Auftragsreserve konnte auf 4,0 Monate gesteigert werden.

Nach dem spürbaren Anstieg vom Vormonat sank der Klimaindikator im Tiefbau wieder. Die momentane Lage wurde merklich ungünstiger eingestuft, der Saldenwert lag aber weiterhin sichtlich über dem Vorjahreswert. Die Umfrageteilnehmer zeigten sich mit dem Auftragsbestand weiterhin mehrheitlich zufrieden, wenn auch weniger oft als im Vormonat. Die Kapazitätsauslastung stieg auf 75% (Juni 2015: 72%), dabei sank die Auftragsreserve auf 3,1 Monate. Die Geschäftsperspektiven wurden unverändert optimistisch bewertet. 

Zu den aktuellen Entwicklungen im baden-württembergischen Baugewerbe hören Sie hier ein Interview mit Dr. Axel Nawrath, dem Vorsitzenden des Vorstands der Landesförderbank.

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