Industriebranchen im Fokus: Stabilisierung der Geschäftsentwicklung erwartet

Im verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs ist die Stimmung, nachdem sie sich sechs Mal in Folge verschlechtert hat, wieder gestiegen. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage etwas positiver als im Vormonat, ihre Geschäftserwartungen hellten sich deutlich auf. Positive und negative Einschätzungen hielten sich beinahe die Waage (Saldo: -1 nach -12 im Oktober). Demnach gingen die Testteilnehmer von einer Stabilisierung der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten aus. Zudem bewertete die Südwestindustrie, ähnlich wie die bundesdeutsche Industrie insgesamt, ihre Absatzchancen im Exportgeschäft wieder positiver. Die Gesamtnachfrage hat sich gefestigt. Produktionsrückgänge wurden nur noch vereinzelt gemeldet. Das Produktionsniveau soll den nach oben revidierten Planangaben zufolge in den kommenden Monaten nahezu unverändert bleiben.

Im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima deutlich verbessert. Die Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Situation unverändert zufrieden, ihre im Vormonat durch eine kräftige Portion Skepsis geprägten Geschäftserwartungen haben sich leicht ins Positive gedreht. Angesichts einer verbesserten Auftragslage, generell wieder freundlicherer Geschäftsperspektiven und in Erwartung weiterer Wachstumsimpulse aus den ausländischen Märkten soll die Produktion in den nächsten Monaten etwas angehoben werden.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe haben sich sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen verbessert. Der Wertungssaldo zur aktuellen Situation lag mit +27 auf dem Niveau vom September und deutlich über dem langfristigen Durchschnitt (+15). Hinsichtlich der generellen Geschäftsentwicklung waren die Unternehmen weniger skeptisch, zudem erwarteten sie nun wieder steigende Exporte. Eine Nachfrageerholung und leichte Produktionskürzungen trugen dazu bei, überhöhte Lagerbestände zu verringern. In den kommenden Monaten soll das Produktionsniveau weitgehend stabil bleiben.

Im Konsumgüter produzierenden Gewerbe hat sich die Stimmung von dem im Vormonat erlittenen Dämpfer erholt. Die Testteilnehmer äußerten sich zufriedener über ihre Geschäftslage, ihre Skepsis hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung wurde durch eine leichte Zuversicht verdrängt. Die Auftragslage zeigte sich verbessert, die Lagersituation blieb entspannt. Für die nächsten Monate wurde nicht mehr mit einem schrumpfenden, sondern wachsenden Exportgeschäft gerechnet. Das Minus in den Produktionsplänen ist spürbar kleiner geworden.

Branchenentwicklung In der chemischen Industrie setzte sich die Verbesserung des Geschäftsklimas nicht fort. Die Unternehmen beurteilten ihre Lage deutlich weniger positiv als im Vormonat und meldeten einen wieder nachlassenden Schwung in der Nachfrageentwicklung. Sie bezeichneten ihre Auftragsbestände unverändert als zu klein und kürzten nochmals ihre Produktionspläne, die nun nicht mehr auf Expansion gerichtet waren, sondern für eine stagnierende Entwicklung sprachen. Ihre allgemeinen Geschäftserwartungen waren jedoch durch einen verstärkten Optimismus geprägt, obwohl die Chancen auf ein wachsendes Exportgeschäft erneut weniger günstig eingeschätzt wurden.

Die Zufriedenheit der Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren mit ihrer Geschäftslage nahm nicht mehr weiter ab, sondern erstmals seit sechs Monaten wieder zu. Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten trat an Stelle der im Oktober aufgetretenen Skepsis eine deutliche Zuversicht, die sich auch auf positivere Exporterwartungen stützen konnte. Angesichts günstigerer Perspektiven, einer verbesserten Auftragslage und kaum überhöhter Lagerbestände wurden die Produktionspläne vermehrt auf Expansion gerichtet.

Die Unternehmen der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden waren mit Geschäftslage ähnlich zufrieden wie im Oktober. Sie verzeichneten ein weiteres Auftragsplus und planten, ihre Produktion etwas anzuheben. Hinsichtlich der generellen Perspektiven für die kommenden Monate mussten sie ihre Zuversicht jedoch dämpfen, auch im Hinblick auf Wachstumsimpulse aus dem Exportgeschäft.

Das Geschäftsklima der Hersteller von Metallerzeugnissen hat sich nach der deutlichen Eintrübungstendenz der letzten Monate etwas aufgehellt. Die Unternehmen schwächten ihre im Saldo positiven Urteile zur aktuellen Lage zwar nochmals ab. Mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung rechneten aber deutlich weniger Testteilnehmer als im Vormonat. Das Auslandsgeschäft dürfte nach der jüngsten Einschätzung jedoch weniger stark expandieren als im Oktober erwartet worden war. Aufgrund der nach wie vor gedämpften Nachfrageentwicklung wurden die Produktionspläne nach unten korrigiert. Gestiegene Fertigwarenbestände dürften hier ebenfalls eine Rolle gespielt haben, wenngleich die Lagersituation nach wie vor besser bewertet wurde als im langfristigen Durchschnitt.

Das Geschäftsklima der Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen hat sich nach der kräftigen Abkühlung im Oktober erholt und setzte damit seine Aufwärtstendenz fort. Die Unternehmen bewerteten ihre Lage erheblich positiver als im Vormonat und schätzten auch die weitere Entwicklung wesentlich günstiger ein. Die Exporterwartungen drehten ebenfalls ins Positive. Die Testteilnehmer berichteten über eine wieder anziehende Nachfrage, verbunden mit einer Verbesserung der Auftragssituation. Da sich die Fertigwarenbestände aber erhöht haben, soll in der nächsten Zeit die Produktion noch eingeschränkt werden, wenngleich dies nicht mehr so häufig geplant war wie im Vormonat.

Auch unter den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich die Geschäftslage, sie erhielt die beste Beurteilung im bisherigen Jahresverlauf. Die Unternehmen verzeichneten – den Meldungen zufolge - ein deutliches Nachfrageplus und weiteten ihre Produktion aus. Für die nächsten Monate waren leichte Produktionshebungen geplant. In den Geschäftserwartungen machte sich ein vorsichtiger Optimismus bemerkbar, außerdem wurden die Absatzchancen auf den Auslandsmärkten wieder positiver bewertet.

Im Maschinenbau wurde die Geschäftssituation ähnlich gut beurteilt wie im Vormonat. Nachfrage und Auftragslage haben sich stabilisiert. Allerdings hat die bis Oktober stetig gewachsene Skepsis hinsichtlich der weiteren Aussichten nur wenig nachgelassen. Im Vormonatsvergleich etwas positiver fielen die Exporterwartungen aus. Die Unternehmen rechneten nun wieder mit Wachstumsimpulsen aus dem Auslandsgeschäft. Dennoch planten sie vermehrt Produktionseinschränkungen in den nächsten Monaten vorzunehmen.

Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen bewerteten ihre Geschäftslage nach einer bis Oktober anhaltenden Abschwächungstendenz in den Urteilen erstmals wieder etwas positiver. Der Wertungssaldo von +35 für die wirtschaftliche Gesamtsituation fiel auch besser aus als im langfristigen Durchschnitt (+27). Sowohl in den Geschäfts- als auch Exporterwartungen, in denen sich im Vormonat positive und negative Einschätzungen nur mehr die Waage gehalten hatten, setzte sich eine leichte Zuversicht durch. Die Unternehmen berichteten über eine lebhaftere Nachfragentwicklung, eine Verbesserung der Auftragslage und planten Produktionsanhebungen.

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