Industriebranchen im Fokus: Abschwächung des Geschäftsklimas setzt sich fort

Im verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs setzte sich der Stimmungsabschwung fort. Die Unternehmen schwächten ihre im Saldo positive Beurteilung der Geschäftslage weiter ab und revidierten ihre Geschäftserwartungen erneut nach unten, wobei diese nun eine leichte Skepsis erkennen ließen. Im Hinblick auf das künftige Exportgeschäft blieben die Testteilnehmer jedoch verhalten zuversichtlich. Der nachlassende Schwung in der Nachfrageentwicklung führte zu einem Abbau der Auftragsreserven, die zunehmend als zu klein eingestuft wurden, wenngleich die Mehrheit der Unternehmen ihre Auftragssituation nach wie vor noch als auskömmlich einschätzte. Die Produktionspläne waren erneut kaum auf Expansion gerichtet.

Das Geschäftsklima im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe hat sich nach einer vier Monate anhaltenden Abschwächungsphase stabilisiert. Die Unternehmen beurteilten zwar ihre aktuelle Situation abermals weniger gut als im Vormonat, ihre Erwartungen sind aber erstmals seit Mai wieder gestiegen und gingen für das kommende halbe Jahr von einer nahezu gleichbleibenden Geschäftslage aus. Vom Auslandsgeschäft wurden wieder vermehrt Zuwächse erwartet. Auf eine Verschlechterung der Auftragslage wurde mit Produktionseinschränkungen reagiert. In den nächsten drei Monaten soll das derzeitige Produktionsniveau den Planangaben zufolge weitgehend beibehalten werden.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe ist die Stimmung erneut und zudem kräftig gesunken. Die Unternehmen bewerteten ihre Geschäftssituation nicht mehr ganz so positiv wie in den Vormonaten und rechneten auch für die nächste Zeit eher mit einer weiteren Verschlechterung. Eine schwächere Nachfrage ließ die kritischen Stimmen zur Auftragslage wachsen, wenngleich die Wertung auch zuletzt noch besser ausfiel als im längerfristigen Durchschnitt (-9 gegenüber -14). Die Exporterwartungen wurden weiter nach unten revidiert und wiesen im Saldo nur noch ein kleines Plus aus. Die Produktionspläne deuten für die nächste Zeit auf einen verhaltenen Produktionsanstieg hin.

Im Konsumgüter produzierenden Gewerbe setzte sich das freundliche Geschäftsklima nahezu unverändert fort. Seine beiden Komponenten entwickelten sich jedoch gegenläufig. Die Unternehmen waren mit ihrer Geschäftslage zufriedener als im Vormonat, rechneten nun aber im weiteren Verlauf eher mit einer leichten Geschäftsabschwächung. Sie kürzten trotz einer verbesserten Auftragslage die Produktionspläne, die dann nur noch in geringem Maße auf Expansion gerichtet waren. Eine weniger günstige Einschätzung der Exportperspektiven dürften hier auch eine Rolle gespielt haben.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie gaben die Urteile zur Geschäftslage nicht weiter nach und fielen - wie schon im August - noch verhältnismäßig positiv aus. Die Unternehmen verzeichneten zwar eine Verschlechterung ihrer Auftragssituation und reagierten mit Produktionseinschränkungen. Sie hielten aber an ihren expansiven Produktionsplänen für die kommenden Monate fest, da sie im Hinblick auf ihre allgemeinen Aussichten leicht zuversichtlich blieben und ihre Exportchancen weiterhin recht optimistisch einschätzten.

Unter den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren setzte sich die seit Mai beobachtete Verschlechterung in den Urteilen zur Geschäftssituation verlangsamt fort. Der aktuelle Wertungssaldo lag mit +3 zwar noch im positiven Bereich, aber deutlich unter dem diesjährigen im April verzeichneten Bestwert (+56). Auch hier wurden die Auftragsbestände vermehrt als zu klein eingestuft. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung waren die Unternehmen jedoch erneut zuversichtlich und planten, die Produktion in den kommenden Monaten wieder anzuheben. Im Exportgeschäft wurde mit leichten Wachstumsimpulsen gerechnet.

Die Unternehmen der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden nahmen im Vormonatsvergleich deutliche Abstriche in der Bewertung ihre Geschäftssituation vor. Ihre allgemeinen Geschäftsaussichten sowie ihre Exportperspektiven schätzten sie dagegen wieder günstiger ein. Der Druck zu hoher Lagerbestände unverkaufter Erzeugnisse konnte durch Produktionseinschränkungen vermindert werden. In den Produktionsplänen hielten sich auf Expansion und Kürzungen gerichtete Meldungen die Waage.

Unter den Herstellern von Metallerzeugnissen kühlte sich die Stimmung im September weiter ab. Die Unternehmen schätzten ihre wirtschaftliche Gesamtsituation zwar noch ähnlich positiv ein wie im August, sie erwarteten aber erstmals seit Mai letzten Jahres wieder eine ungünstigere Geschäftsentwicklung. Zudem gingen sie von eine leichten Abschwächung des Auslandsgeschäfts aus. Aufgrund der eingetrübten Perspektiven und einer Verschlechterung der Auftragslage wurden die Produktionspläne nochmals gekürzt und sahen für die nächste Zeit nur mehr ein weitgehend unverändertes Produktionsniveau vor.

Das Geschäftsklima der Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich, eine Entwicklung, die im Gegensatz zur überwiegenden Abschwächungstendenz in den anderen Industriebranchen stand. Vor allem eine wieder positivere Bewertung der aktuellen Geschäftslage hat hierzu beigetragen, teilweise auch eine etwas zuversichtlichere Einschätzung der Perspektiven. Die Exporterwartungen fielen jedoch weniger optimistisch aus als im Vormonat. Die Unternehmen berichteten über eine Verbesserung ihrer Auftragslage und planten erneut, ihre Produktion in den kommenden Monaten anzuheben.

Unter den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen schwächte sich die Stimmung abermals, wenngleich nur noch leicht ab. Die Urteile zur Geschäftslage gaben deutlich nach, waren aber insgesamt noch erheblich besser als im längerfristigen Durchschnitt. Der kommenden Entwicklung blickten die Unternehmen weiterhin verhalten zuversichtlich entgegen. Wieder günstigere Exportaussichten und eine Verbesserung der Auftragslage dürften hierzu beigetragen haben. Die Produktion soll den Planangaben zufolge auch in der nächsten Zeit leicht angehoben werden.

Im Maschinenbau hat sich auch im September an der positiven Bewertung der Geschäftslage wenig geändert. Im Hinblick auf die weiteren Aussichten rechneten die Unternehmen jedoch im Saldo vermehrt mit einer ungünstigeren Entwicklung. Die Testteilnehmer äußerten sich wieder etwas unzufriedener über ihre Auftragslage, wobei sie diese nach wie vor besser bewerteten als im langjährigen Durchschnitt. In ihren Exporterwartungen hielten sich positive und negative Einschätzungen erneut nahezu die Waage. Für die nächste Zeit war ein weitgehend unverändertes Produktionsniveau geplant.

Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen waren mit ihrer Geschäftslage weniger zufrieden als in den Vormonaten und mussten ihre Geschäftserwartungen zum dritten Mal in Folge dämpfen. Anstelle einer erhofften Verbesserung wird sich an der Gesamtsituation aus Sicht der Befragten in den nächsten Monaten wenig ändern. Im Hinblick auf das Exportgeschäft keimte dagegen wieder Zuversicht auf. Die Unternehmen nahmen die Bewertung ihrer Auftragslage zurück, sie stuften ihre Auftragsbestände aber noch als ausreichend groß ein. Die Produktionspläne wurden nach unten korrigiert und sprachen für eine in den kommenden Monaten nur mehr auf bisherigem Niveau stagnierende Produktion.

Zurück Drucken